Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Erbrecht, Wahlrecht, Gottesgnadentum - Die Königserhebungen im Mittelalter (8. Jh.-1519), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wahl Rudolfs von Habsburg zum römisch-deutschen König am 1. Oktober 1273 beendete die Jahre des Interregnums - aus heutiger Perspektive gibt es daran keinen Zweifel. Doch wie sahen es seine Zeitgenossen? Vielen musste die Erhebung Rudolfs - der nicht einmal dem Reichsfürstenstand angehörte - überraschend erschienen sein, und die Zeit musste es erst mit sich bringen, ob dieser neue König in der Lage war, die Wirren, die durch den Untergang der Stauferdynastie entstanden waren, zu überwinden. In der Tat, Rudolf von Habsburg konnte sich behaupten. Er setzte sich sowohl politisch als auch militärisch gegen seinen größten Widersacher, den böhmischen König Ottokar II. Premysl, erfolgreich durch. Das deutsche Königtum erhielt wieder Konstanz - nicht zuletzt auch durch das herausgebildete Wahlgremium der sieben Kurfürsten.Diese Arbeit wird die verschiedenen, ineinander greifenden Aspekte rund um die Wahl Rudolfs von Habsburg thematisieren. Beleuchtet werden die Kandidaten und die strukturellen Bedingungen der Wahl, die Absichten und Motivationen der beteiligten Personen, die Zusammenarbeit der Kurfürsten und die Haltung des Papstes sowie die Krönung selbst und der sich anschließende Kampf um die Konsolidierung des Königtums Rudolfs. In dieser Arbeit wird die folgende These in den Mittelpunkt der Darstellung gerückt: Die Königswahl von 1273 war dominiert durch den Einmütigkeitsgedanken der Kurfürsten. Die Probleme, die sich aus den vorausgegangenen Wahlen, aber vor allem aus der Doppelwahl von 1256/57 ergaben, lösten einen Prozess des Umdenkens aus. Es galt eine Spaltung der Kurfürsten in verschiedene Lager und eine sich daraus möglicherweise ergebende, erneute Doppelwahl um jeden Preis zu verhindern.
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