Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Universität des Saarlandes (Fachrichtung Germanistik), Veranstaltung: Seminar "Romantik" (Sandra Kluwe), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Wahnvorstellungen des Nathanael in E.T.A. Hoffmanns Erzählung zu untersuchen. In den Themenkomplexen 2-4 werden zunächst die Textpassagen erläutert, in denen der Protagonist halluziniert: die Alchemie-Szene, die Sequenz der Verfassung der Dichtung, die Handels-, die Olimpia- sowie die Laborepisode und die Turmszene. Die Kapitel sind unterteilt in die Geschehnisse seiner Kindheit, der Studentenzeit und in die Phase der Ausbrüche des Wahnsinns. Im Verlauf der Erzählung werden Nathanaels Wahnzustände immer dramatischer. Die Halluzinationen führen zu einem Verlust von Identität und enden schließlich mit dem Tod.
Liest man den Sandmann, der komplex ist wie wenige Erzählungen der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts und dessen Gewebe noch nie zufriedenstellend entwirrt worden ist, so sieht man sich mit verschiedenen Motiven konfrontiert wie etwa dem des Automaten oder dem des Feuers. Am auffälligsten verwendet Hoffmann jedoch Motive aus dem optischen Sinnbereich etwa Augen oder Brillen und zwar so häufig, dass die gesamte Erzählung optisch codiert erscheint. Das Leitmotiv der Augen, welches spätestens seit den Arbeiten der Literaturwissenschaftler Peter von Matt und Yvonne Holbeche nachgewiesen ist, tritt jedoch nicht zufällig auf. Es scheint den Wahnvorstellungen des Protagonisten vorauszugehen. Deshalb soll gezeigt werden, dass jenes Motiv der Augen mit dem des Wahnsinns verknüpft ist.
Der fünfte Themenkomplex widmet sich Deutungen für den Irsinn Nathanaels. Wahrlich können nicht alle Interpretationsansätze behandelt werden. Dazu existieren einfach zu viele, zumal sich an der Exegese des Sandmanns schon seit seiner Entstehung nicht lediglich Literaturwissenschaftler versuchen, sondern ebenso Forscher anderer Disziplinen, etwa der Psychologie oder der Philosophie. Neben dem zeitgenössischen Kontext und der Annahme, der Sandmann sei eine reale teuflische Macht, die das Leben des Protagonisten bedroht, werden Erklärungsversuche der zeitgenössischen Psychiatrie sowie der Psychoanalyse sprich: das Affekt-Trauma-Schema und das Freudsche Prinzip der Verschiebung vorgestellt, die den Schwerpunkt bilden sollen. Gerade in den letzten Jahrzehnten haben diese Modelle an Bedeutung gewonnen.
Die Erläuterungen stützen sich hauptsächlich auf Ulrich Hohoffs Standardwerk über den Sandmann, welches sich ausführlich mit der Thematik des Wahnsinns beschäftigt.
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Liest man den Sandmann, der komplex ist wie wenige Erzählungen der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts und dessen Gewebe noch nie zufriedenstellend entwirrt worden ist, so sieht man sich mit verschiedenen Motiven konfrontiert wie etwa dem des Automaten oder dem des Feuers. Am auffälligsten verwendet Hoffmann jedoch Motive aus dem optischen Sinnbereich etwa Augen oder Brillen und zwar so häufig, dass die gesamte Erzählung optisch codiert erscheint. Das Leitmotiv der Augen, welches spätestens seit den Arbeiten der Literaturwissenschaftler Peter von Matt und Yvonne Holbeche nachgewiesen ist, tritt jedoch nicht zufällig auf. Es scheint den Wahnvorstellungen des Protagonisten vorauszugehen. Deshalb soll gezeigt werden, dass jenes Motiv der Augen mit dem des Wahnsinns verknüpft ist.
Der fünfte Themenkomplex widmet sich Deutungen für den Irsinn Nathanaels. Wahrlich können nicht alle Interpretationsansätze behandelt werden. Dazu existieren einfach zu viele, zumal sich an der Exegese des Sandmanns schon seit seiner Entstehung nicht lediglich Literaturwissenschaftler versuchen, sondern ebenso Forscher anderer Disziplinen, etwa der Psychologie oder der Philosophie. Neben dem zeitgenössischen Kontext und der Annahme, der Sandmann sei eine reale teuflische Macht, die das Leben des Protagonisten bedroht, werden Erklärungsversuche der zeitgenössischen Psychiatrie sowie der Psychoanalyse sprich: das Affekt-Trauma-Schema und das Freudsche Prinzip der Verschiebung vorgestellt, die den Schwerpunkt bilden sollen. Gerade in den letzten Jahrzehnten haben diese Modelle an Bedeutung gewonnen.
Die Erläuterungen stützen sich hauptsächlich auf Ulrich Hohoffs Standardwerk über den Sandmann, welches sich ausführlich mit der Thematik des Wahnsinns beschäftigt.
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