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«Die Wahrheit», sagt Wolf Schneider, «ist oft verletzend und meistens unbequem. Wir haben recht, sie nicht zu mögen. Es ist die Lüge, die uns wärmt.» Und wir alle lügen immerfort und überall: fast täglich im Büro, oft auf der Party und manchmal im Bett. Wir lügen mit Worten und mit Gesten, viele auch mit Botox oder Silicon.
Dass wir die Wahrheit verfälschen, verhehlen und sie meist auch gar nicht hören wollen, ist indessen nur einer der zwei Gründe, warum sie eine so geringe Rolle spielt auf Erden. Die andere, die noch häufigere Ursache dafür lautet: Wir haben zwar nichts gegen die
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Produktbeschreibung
«Die Wahrheit», sagt Wolf Schneider, «ist oft verletzend und meistens unbequem. Wir haben recht, sie nicht zu mögen. Es ist die Lüge, die uns wärmt.» Und wir alle lügen immerfort und überall: fast täglich im Büro, oft auf der Party und manchmal im Bett. Wir lügen mit Worten und mit Gesten, viele auch mit Botox oder Silicon.

Dass wir die Wahrheit verfälschen, verhehlen und sie meist auch gar nicht hören wollen, ist indessen nur einer der zwei Gründe, warum sie eine so geringe Rolle spielt auf Erden. Die andere, die noch häufigere Ursache dafür lautet: Wir haben zwar nichts gegen die Wahrheit, aber wir kennen sie nicht; wir taumeln durch die Sümpfe der Ahnungslosigkeit - vom schieren Aberglauben bis zu der fröhlichen Lebenslüge, wir hätten eine realistische Chance, per Lotto Millionär zu werden.

Das Irren und das Lügen, sie sind Teil unseres Wesens, sozialer Kitt und Motor des kulturellen Fortschritts. Sie können die Welt verändern, gewollt oder ungewollt. Und sind doch nicht zuletzt der vom Autor mit Sympathie beschriebene Versuch von uns bedrängten Menschen, uns glimpflich durch dieses gefährliche Leben zu mogeln. «Weh dem, der nicht lügt», sagt Wolf Schneider.

Wie immer kurzweilig und seriös in einem entfaltet der Bestsellerautor Schritt für Schritt die Wahrheit über die Lüge - ein unterhaltsamer Gang durch das Reich des ungewollten und fast gewollten Irrtums, an dessen Ende ein neuer Blick dafür entsteht, was eigentlich Wahrheit für uns ist.

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Autorenporträt
Wolf Schneider, geboren am 07. Mai 1925 und gestorben am 11. November 2022, hat zahlreiche Sachbücher veröffentlicht, darunter große, erzählende Bücher ebenso wie Standardwerke zu Sprache, Stil und Journalismus. Er war Soldat von 1943 bis 1945, Korrespondent der 'Süddeutschen Zeitung' in Washington, Verlagsleiter des 'Stern', Chefredakteur der 'Welt', Moderator der 'NDR-Talk-Show' und 16 Jahre lang Leiter der Hamburger Journalistenschule. 2011 erhielt er den Henri-Nannen-Preis für sein Lebenswerk, 2012 wurde er vom 'Medium Magazin' als Journalist des Jahres für sein Lebenswerk geehrt. Zuletzt erschienen bei Rowohlt 'Der Soldat. Ein Nachruf' (2013) und 'Denkt endlich an die Enkel! Eine letzte Warnung, bevor alles zu spät ist' (2019). Er lebte in Starnberg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Überhaupt nicht überzeugt ist Oliver Müller von Wolf Schneiders neuem Buch "Die Wahrheit über die Lüge". Zwar attestiert er dem nach bewährten Strickmuster verfassten Werk über den angeblich tieferen Sinn des Lügens "den angenehmen Reiz des Vertrauten". Aber vor allem mit Schneiders These, dass die Lüge unser Zusammenleben erträglicher mache und daher zu schätzen sei, kann er sich nicht anfreunden. Dabei geht es ihm gar nicht um die "absolute Wahrheit", sondern einfach nur um ein wenig Wahrhaftigkeit und Redlichkeit. Zudem hält er dem Autor entgegen, dass wir, um die Lüge zu identifizieren, zumindest eine Ahnung von der Wahrheit haben müssten. Mit dem zynischen Programm, das er bei Schneider findet, werden in seinen Augen letztlich nur Opportunismen, Machtstrukturen und Ungerechtigkeiten gestärkt.

© Perlentaucher Medien GmbH