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Die Katholizismusforschung in der Bundesrepublik Deutschland wurde seit Beginn der 1960er Jahre von der Kommission für Zeitgeschichte dominiert. Diese kirchennahe Institution zeichnete ein weitgehend homogenes und apologetisches Bild der jüngeren Vergangenheit der katholischen Kirche und des deutschen Katholizismus. Erst seit Beginn der 1990er Jahre entstanden unabhängige Forschungsnetzwerke, die zu einer gewissen Pluralisierung im Bereich der Katholizismusforschung führten. Nichtsdestoweniger bestimmen die Publikationen der Kommission bis heute die Geschichtsschreibung über die Rolle des…mehr

Produktbeschreibung
Die Katholizismusforschung in der Bundesrepublik Deutschland wurde seit Beginn der 1960er Jahre von der Kommission für Zeitgeschichte dominiert. Diese kirchennahe Institution zeichnete ein weitgehend homogenes und apologetisches Bild der jüngeren Vergangenheit der katholischen Kirche und des deutschen Katholizismus. Erst seit Beginn der 1990er Jahre entstanden unabhängige Forschungsnetzwerke, die zu einer gewissen Pluralisierung im Bereich der Katholizismusforschung führten. Nichtsdestoweniger bestimmen die Publikationen der Kommission bis heute die Geschichtsschreibung über die Rolle des deutschen Katholizismus im 20. Jahrhundert. Wie es der Kommission glückte, in diese zentrale Position innerhalb des bundesdeutschen Wissenschaftsbetriebs zu gelangen, ist bis heute weitgehend ungeklärt. Diese Studie auf der Grundlage des Nachlasses einer Schlüsselfigur der Kommission für Zeitgeschichte gibt erstmals Einblick in die interne Kommunikation dieses katholischen Historikernetzwerks.
Autorenporträt
August H. Leugers-Scherzberg, Dr. theol. et phil. habil., ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Duisburg-Essen, war 2010-2018 Lehrstuhlvertreter im Fach Kirchen- und Theologiegeschichte an der Universität des Saarlandes. Seine Forschungsschwerpunkte sind Katholizismusforschung, Ordensgeschichte und die Geschichte der SPD nach 1945.