Seit den Griechen steht die Wahrnehmungslehre im Banne des Physiologismus, der die "Sinnesorgane" als Werkzeuge oder Schleusen der Wahrnehmung auffasst. Dieses Buch enthält die erste rein phänomenologische Wahrnehmungslehre, die sich de metaphysischen Dogma des Physiologismus konsequent entzieht, ohne der Physiologie ihr Recht zu beschneiden. Einflussreiche Scheinprobleme und Verkürzungen in Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie können so berichtigt werden. Wahrnehmung wird auf zwei Haupttypen leiblicher Kommunikation zurückgeführt. Die Wahrnehmung von Dingen (und Halbdingen wie Blick, Stimme u. a.) wird vor der Wahrnehmung von Qualitäten behandelt. Am Schluss bewährt sich die neue Sicht der Wahrnehmung an der Musik.