Maries Heirat mit dem Magister Ruppertus Splendidus, dem illegalen Sohn des Reichsgrafen Heinrich von Keilburg, steht kurz bevor. Doch dann kommt alles anders wie geplant. Kurz nachdem der Heiratsvertrag, wonach Marie noch Jungfrau ist, von ihrem Vater unterschrieben wurde, klopft es energisch an
der Haustür. Ein Mann aus der Stadt will den Magister unbedingt warnen. Er behauptet, dass Marie…mehrMaries Heirat mit dem Magister Ruppertus Splendidus, dem illegalen Sohn des Reichsgrafen Heinrich von Keilburg, steht kurz bevor. Doch dann kommt alles anders wie geplant. Kurz nachdem der Heiratsvertrag, wonach Marie noch Jungfrau ist, von ihrem Vater unterschrieben wurde, klopft es energisch an der Haustür. Ein Mann aus der Stadt will den Magister unbedingt warnen. Er behauptet, dass Marie schon mit etlichen Männern aus der Stadt gehurt hat. Dafür soll sie sich gewisse Dinge schenken lassen haben. Wie das Armband, das er selber ihr für ihre Gefälligkeiten bezahlte. So kommt es, dass Maries Zimmer durchsucht wird und eben dieses Armband gefunden wird. Marie beteuert mehrmals, noch kein Mann sie an einer unschicklichen Stelle berührt hätte, dich ihr wird kein Gehör geschenkt. Sie wird bis zur Anhörung am nächsten Tag in den Kerker geworfen. Die junge Frau ist absolut verzweifelt und redet sich ein, dass wenn man sie untersuchen würde, ihre Jungfräulichkeit festgestellt werden könnte, doch auch diese letzte Hoffnung wird ihr zunichte gemacht. Mitten in der Nacht, besuchen die Männer, die behaupteten, mit ihr geschlafen zu haben, um sie schmerzvoll zu vergewaltigen. Und so wird Marie natürlich am nächsten Tag für schuldig erklärt. Weil sie sich ihrer vermeidlichen Schuld nicht bekennen will wird sie ausgepeitscht und dann aus der Stadt gejagt. Stark verletzt, müde, verängstigt und enttäuscht von der Menschheit legt sie sich zum Sterben unter einen Baum. Mit der Güte der Wanderhure Hiltrud hatte sie jedoch gerechnet. Diese rettet sie, päppelt sie auf und bringt ihr schließlich das Handwerk bei, wegen dem sie aus der Stadt gejagt wurde und mit dem sie jetzt ihr Geld verdienen muss. Zusammen mit der schönen Hure streift Marie durch das jetzige Deutschland auf der Suche nach Rache!
Das Buch, die Wanderhure, ist einer der interessantesten historischen Romane, die ich bis jetzt gelesen habe. Die meisten Bücher dieses Genre sind zum einen tragisch, zum anderen aber auch sehr unpersönlich. Das kann ich von diesem Roman von Iny Lorentz wirklich nicht behaupten. Maries Geschichte ist zwar tatsächlich sehr extrem, dennoch ist sie keins der Mädchen, die sich einfach von ihrem Schicksal leiten lassen. Sie lernt, sich selber darum zu kümmern und nicht auf die Gerechtigkeit zu vertrauen, die Gott angeblich denen zukommen lässt, die keine Sünden begannen haben. Marie ist schlau und hat Charakter und das ist, was ich an ihr schätze. Überhaupt schafft Lorentz es, ihre Figuren lebensecht auszuarbeiten, was meiner Meinung nach nicht jedem Autor gelingt. Nicht nur für History Fans lesenswert