Agra, 1981. In einem Haus unweit des Taj Mahal führt der fünfzehnjährige Pran Nath ein angenehmes Leben. Seine Mutter Amrita ist bei seiner Geburt gestorben, sein Vater, ein angesehener Anwalt, ist mehr bei Gericht anzutreffen als zu Hause, und Pran Nath wächst weitgehend unbehelligt von elterlicher Fürsorge auf. Bei der Dienerschaft hat er es sich mit seinem losen Mundwerk längst mit allen verscherzt, und so ist es auch kein Wunder, dass die Gerüchte über seine Herkunft, die seit seiner ominösen Geburt im Umlauf sind, nicht verstummen. Denn an einem besteht kein Zweifel: Pran Nath ist nicht nur ein bildhübscher Bursche, sondern - eigentlich weiß. Die Grippeepidemie des letzten Kriegsjahres bereitet den unbeschwerten Zeiten Pran Naths ein jähes Ende. Als sein Vater des Krankheit trotz einer radikalen Zwiebelkur erliegt, enttarnt eine Dienerin den Jungen endgültig als englischen Bastard, und er landet höchst unsanft vor den Toren des elterlichen Hauses. Für Pran Nath beginnt ei ne
abenteuerliche Reise durch die düsteren und bizarren Welten des indischen Subkontinents. In einem Bordell lernt er die ersten harten Lektionen seines Lebens; am Hofe des Nawab von Fatehpur wird er zum begehrten Köder in einer Palastintrige. Doch erst in Bombay, wo er Unterschlupf bei dem heillos zerstrittenen Missionarsehepaar Macfarlane findet und als Pretty Bobby Karriere im Rotlichtviertel macht, verspürt er immer stärker den Drang, als Engländer zu gelten. Und so ist es ein glückerlicher Zufall, dass er den jungen Jonathan Bridgeman kennen lernt, der gerade auf dem Weg nach London ist, um sein Erbe anzutreten.
abenteuerliche Reise durch die düsteren und bizarren Welten des indischen Subkontinents. In einem Bordell lernt er die ersten harten Lektionen seines Lebens; am Hofe des Nawab von Fatehpur wird er zum begehrten Köder in einer Palastintrige. Doch erst in Bombay, wo er Unterschlupf bei dem heillos zerstrittenen Missionarsehepaar Macfarlane findet und als Pretty Bobby Karriere im Rotlichtviertel macht, verspürt er immer stärker den Drang, als Engländer zu gelten. Und so ist es ein glückerlicher Zufall, dass er den jungen Jonathan Bridgeman kennen lernt, der gerade auf dem Weg nach London ist, um sein Erbe anzutreten.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Um Identitätssuche zwischen verschiedenen Kulturen geht es in Hari Kunzrus Roman, und Bernadette Conrad legt in ihrer inhaltlich leider sehr ausführlichen Rezension dar, inwiefern der Autor dieses Thema ihrer Meinung nach auf die Spitze treibt. Kunzrus Protagonist schlüpft nämlich scheinbar mühelos in die unterschiedlichsten Lebensrollen, und die Kernfrage, die die Rezensentin daraus ableitet, lautet: Gibt es ein "Leben ohne Geschichte, in denen man sich selbst auswechselt wie einen irgendwo fehlenden Spielstein"? Conrad fand die Gestaltung des Themas nicht nur "provozierend", sondern wohl auch sehr anregend, denn sie bezeichnet das Buch als "lohnende Lektüre".
© Perlentaucher Medien GmbH
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