Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,7, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Realismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Die realistische Literaturgattung, deren Erfolg in engem Zusammenhang mit den sozialen und politischen Geschehnissen ihrer Zeit steht, stellt das Thema dieser Hausarbeit dar. Hat sich die Politik durch die realistische Literaturgattung verändert? Wurde die realistische Literatur durch die politischen Geschehnisse beeinflusst? Kann man von einer Wechselwirkung beider Systeme sprechen? Diese Fragen bilden den Kern dieser Arbeit. Anhand der Analyse zweier nahezu zeitgleich veröffentlichter Texte der Literaturforscher Robert Prutz und Wilhelm Riehl wird der Versuch ihrer Beantwortung unternommen. Da beide Autoren sich in den betreffenden Werken mit den Ereignissen um 1848 auseinandersetzen und die Schriften auch nur wenig später 1854 veröffentlicht wurden, wird zuBeginn der Bearbeitung ein Überblick zum politischen und gesellschaftlichen Geschehen, das sich mit der Märzrevolution abspielte, vorangestellt. Folgend werden die Texte, durch wichtige biografische Aspekte der Autoren eingeleitet, analysiert, um sie abschließend zu vergleichen und signifikante Gemeinsamkeiten beziehungsweise Unterschiede herauszustellen. Im Anschluss an die Fragmentierung der beiden Schriften und dem konkludierenden Vergleich wird die Leitthematik der Arbeit im abschließenden Fazit wieder aufgenommen und der Versuch unternommen, die anfangs formulierten Orientierungsfragen zur Interferenz von realistischer Literatur und Politik zu beantworten.Deutschlands realistische Literaturgattung entstand zu einer Zeit des Umbruchs, des Änderungswillens und der Neugier im Volk. Sie löste sich von alten Kunstidealen und beschäftigte sich mit ihrer Umwelt, indem sie die menschliche Verfassung thematisierte, historisch-politisch konkretisierte, regional differenzierte und an repräsentativen Einzelfällen problematisierte. Die Märzrevolution 1848 kann aus heutiger Sicht als das Ende einer langen Zündschnur betrachtet werden. Ein revolutionärer Ausbruch lag bereits in der Luft und wurde vom Volk erwartet. Soziale Ungerechtigkeit und das Nichtumsetzen erhoffter Reformen wie den Freiheitsrechten hatten das deutsche Staatssystem ins Wanken gebracht. Durch die Hungersnot und wirtschaftliche Turbulenzen 1847 wurde das deutsche Volk seiner Perspektivlosigkeit immer mehr gewahr und der Ruf nach Veränderung, nach einer freiheitlich-volkstümlichen Neuordnung wurde lauter.
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