In diesem Buch wird mittels verschiedener Methoden versucht, ein prägnantes Bild der weiblichen Hauptfigur von Hartmanns "Gregorius" zu entwerfen. Zu diesem Zweck wird chronologisch die gesamte Dichtung mit der hartmannschen Vorlage, der "Vie du pape saint Grégoire", verglichen. Es werden Besonderheiten bei Figurenbeschreibungen und Figurenreden (von mehreren Protagonisten) für die Analyse herangezogen. Vor allem letztere dienen dazu, ein Verständnis für die Beziehungen der Figuren zueinander zu schaffen und so zu zeigen, welche Bedeutung der weiblichen Hauptfigur im jeweiligen Fall für die Handlungen der anderen Figuren zukommt. Das Buch stellt somit in erster Linie eine Arbeit am hartmannschen Text selbst dar. Dabei wird deutlich, dass Hartmann für die weibliche Hauptfigur des "Gregorius" eine andere Konzeption wählte als der anonyme Autor der Vorlage. Wesentliche Unterschiede werden angesprochen und in einem größeren, das gesamte Werk in den Blick nehmenden Rahmen erörtert. Außerdem werden zentrale Aspekte des Werks herausgegriffen und in Verbindung mit der weiblichen Hauptfigur und ihren Handlungen analysiert. Der Fokus der Analyse liegt hierbei immer darauf, welches Bild der weiblichen Hauptfigur Hartmann zu vermitteln suchte.