Die von der Forschung meist stiefmütterlich behandelten Weiheregister der deutschen Diözesan- und Weihbischöfe, großenteils ungedruckt, enthalten reiches Material zur Geschichte kirchlicher Gebäude und Einrichtungen und noch umfangreichere Angaben zu einzelnen Weihekandidaten. In dem bereits erschienenen Band für die Jahre 1593 - 1674 wurden 5264, im vorliegenden Band für 1699 - 1731 3547 Personen erfaßt und möglichst nach Lebensdaten und Funktion erläutert. Während die im älteren Band erfaßte Zeit vom Umbruch der konfessionellen Verhältnisse geprägt war, herrschten in dem jetzt behandelten Zeitraum gefestigte katholische Zustände. Dafür ist nun der Anteil fremder Weihekandidaten größer, besonders aus den Nachbardiözesen. Die zahlreichen, ohne höhere Weihe bleibenden Kandidaten traten nach Schul- und Universitätsbesuch in das Beamtentum oder andere gehobene Berufe ein, soweit sie nicht früh verstarben. Für die Kirchengeschichtsforschung Nordwestdeutschlands ist die Heranziehung der hiermit im Druck vorgelegten und kritisch aufgearbeiteten münsterschen Weiheprotokolle unerläßlich. Auch Soziologie und Familiengeschichte können aus dem Band Nutzen ziehen, der wiederum durch ein Register erschlossen wird.