Der Klimawandel am Beginn unserer modernen Welt
Im 16./17. Jahrhundert veränderte sich das Klima in Europa dramatisch, Missernten und Hungersnöte waren die Folge. Wirtschaft und Gesellschaft gerieten in eine tiefe Krise. Die Kleine Eiszeit vermittelt eine recht konkrete Vorstellung von den schweren Verwerfungen, die ein Klimawandel auslöst. Die Menschen versuchten, sich mithilfe neuer Erkenntnisse, Methoden und Technik aus der Abhängigkeit von der Natur zu befreien. Politische und soziale Umbrüche, Industrialisierung und schließlich Globalisierung folgten. Heute stößt diese moderne Welt an ihre Grenzen und steht angesichts einer auch selbst heraufbeschworenen Klimaproblematik vor erneuten Herausforderungen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Im 16./17. Jahrhundert veränderte sich das Klima in Europa dramatisch, Missernten und Hungersnöte waren die Folge. Wirtschaft und Gesellschaft gerieten in eine tiefe Krise. Die Kleine Eiszeit vermittelt eine recht konkrete Vorstellung von den schweren Verwerfungen, die ein Klimawandel auslöst. Die Menschen versuchten, sich mithilfe neuer Erkenntnisse, Methoden und Technik aus der Abhängigkeit von der Natur zu befreien. Politische und soziale Umbrüche, Industrialisierung und schließlich Globalisierung folgten. Heute stößt diese moderne Welt an ihre Grenzen und steht angesichts einer auch selbst heraufbeschworenen Klimaproblematik vor erneuten Herausforderungen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2017Verbrannte Hexen helfen der Ernte nicht
Als der Ruin der Welt bevorzustehen schien, besannen sich ihre klügsten Köpfe aufs Denken: Philipp Blom verknüpft den Klimawandel vor vierhundert Jahren mit einer Erzählung von den geistigen Wurzeln der Neuzeit.
Es ist also dieses fürchterliche Zeitalter, von der die Schrift so deutlich spricht; es ist das Königreich des Eisens, das alle Dinge bricht und überwältigt. Die sieben Engel haben ihre Füllhörner über der Erde ausgeschüttet, voller Blasphemie, Unglück, Massakern, Ungerechtigkeit, Verrat und anderen unendlichen Kalamitäten (...) Nation gegen Nation, Pest, Hungersnöte, Erdbeben, schreckliche Fluten und Zeichen auf der Sonne und dem Mond und auf den Sternen; Furcht in allen Ländern wegen den Stürmen und dem Brüllen des Meeres." - Der Befund, den der Leidener Gelehrte Jean-Nicolas de Parival 1654 zu Papier brachte, steht erst am Anfang der sogenannten Kleinen Eiszeit, und doch hatte es die Niederlande schon ziemlich schwer getroffen - Pest, Tulpenwahn, Hungersnöte, Epidemien. Und es sollte noch viel kälter werden, vor allem von 1570 an. Um zwei Grad Celsius sank die Durchschnittstemperatur, was auf der ganzen Erde zu Wetterextremen führte. Erst achtzig Jahre später wird der Ernteertrag in Europa wieder die Höhe von 1570 erreichen. Kein Wunder, dass in diesen Gesellschaften der Aberglaube ins Kraut schoss und Endzeitvisionen reihum gingen.
Philipp Blom, Wiener Historiker Jahrgang 1970, hat sich die Kleine Eiszeit geborgt, um mit ihr sein soeben erschienenes Buch über die geistigen Wurzeln der Neuzeit einzufassen, dem er einen sehr langen Untertitel spendiert: "Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart". Bloms Ausgangsthese lautet zugespitzt: Als die Welt erkaltete, liefen die Hirne heiß. Da die Ursachen der Eiszeit bis heute nicht bündig geklärt sind, werfen die klimatischen Kapriolen nicht viel Stoff ab für einen Historiker, der ohnehin mehr in der Geistes- denn in der Naturgeschichte zu Hause ist. Zuletzt beschäftigte sich Blom in zwei Büchern mit dem ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts ("Der taumelnde Kontinent", "Die zerrissenen Jahre").
So ist denn auch der umfangreichste Teil des Bandes einem Durchgang durch die Geistesgeschichte vorbehalten, bei dem der verbindende Faden zur Eiszeit-These immer wieder reißt. Wir bestaunen den Aufstieg der nordeuropäischen Länder, begleiten Amsterdams Aufstieg zum Handelszentrum, erleben die Universitätsstadt Leiden als multikulturellen Thinktank, der Studenten aller Religionen und Nationalitäten aufnimmt. Wir sehen erst Spaniens Armada unter- und dann dessen Wirtschaft in die Grütze gehen, werden Zeugen von Italiens Absinken und von Hexenverfolgungen in Süddeutschland, sind beim Great Fire in London am Löschen und lernen nebenbei jede Menge intellektuelle Protagonisten des "langen" siebzehnten Jahrhunderts kennen: John Dee, Giordano Bruno, Carolus Clusius, Descartes, Athanasius Kircher, Pierre Bayle, Spinoza. Wir erobern mit England ein Empire und treffen calvinistische Menschenschinder wie Jan Pieterszoon Coen, den Generalgouverneur der Ostindischen Compagnie der Niederlande.
Als sich um 1700 die Erde wieder erwärmt, hat sich des eisigen Klimas wegen die Landwirtschaft auf eine arbeitsteilige Arbeitsweise umgestellt, wo zuvor Subsistenzwirtschaft betrieben wurde. Es wurden neue Märkte geschaffen, und mit dem Aufschwung der transnationalen Handelsrouten kamen auch jene Ideen des Wegs, die behaupteten, die Menschen könnten womöglich doch gleicher sein, als man es ihnen in Jahrhunderten von Adels- und Kirchenherrschaft eingetrichtert hatte. Die Einschätzung, wie eng der Konnex mit der Klimaveränderung tatsächlich war, bleibt dabei ein wenig dem guten Willen des Lesers überlassen; und immerhin schien die Einsicht zu reifen, dass "das Verbrennen von Hexen die Ernten nicht hatte besser werden lassen".
Blom ist ein routinierter und freundlicher Erzähler, seinem Gegenstand zugetan. Ein Ortsregister hätte den reichhaltigen Anhang noch hilfreicher gemacht, da so viele Katastrophenorte eine Rolle spielen. Im Epilog stellt Blom die im Untertitel angekündigten "Überlegungen" an. Sie wirken, als hätte er sie mit der Heißklebepistole angepappt: Aufgepasst, Leser, damals wurde es kalt, heute wird es warm - was lernen wir daraus? Zunächst preist der Autor die Werte der Aufklärung, geißelt die Anhänger der reinen Marktlehre und fährt schlagende Argumente gegen jegliche Rückkehr zu einem wie auch immer gearteten Gottesstaat auf. Dass er behauptet, wir seien "die erste Generation der Menschheitsgeschichte, die eine relativ klare Konzeption davon hat, was ihr Erbe an die Zukunft sein wird", greift zu kurz - die Väter der Wasserstoffbombe und die Lobbyisten der Atomkraft dürften sehr genau gewusst haben, welches Kuckucksei sie der Menschheit legen.
Was uns mit dem siebzehnten Jahrhundert vereint, ist in gewisser Weise der Zivilisationsprozess, der damals wie heute einen hohen Preis forderte, insofern er auf einem Wirtschaftswachstum fußt, das nur durch Ausbeutung zu haben ist. Was wiederum, wie Blom zeigt, mit den Ansprüchen der Aufklärung keineswegs vereinbar ist. Deren liberale Träume sieht der Autor ebenso bedroht wie die Demokratie, und am Ende ist ihm nicht nur Welthandel "Krieg mit anderen Mitteln", sondern auch der Untergang des Menschengeschlechts nah.
Da war einer seiner Gewährsleute, den Blom gern zitiert, im sechzehnten Jahrhundert schon abgeklärter. Michel de Montaigne notierte in seinen "Essais": "Wenn in meinem Dorf die Weinstöcke erfrieren, sieht mein Pfarrer darin einen Beweis für den Zorn Gottes auf die Menschheit insgesamt . . . Schreit nicht jeder angesichts unserer Bürgerkriege, das Weltgefüge gerate aus den Fugen und der Jüngste Tag packe uns bereits am Kragen?" Diesen Skeptizismus vermisst man am Ende inmitten all der Untergangszeichen, die Blom und damit unsere Welt gerade aus den Angeln hebeln. Das Buch ist, was sein Untertitel verspricht: eine Wundertüte.
HANNES HINTERMEIER
Philipp Blom: "Die Welt aus den Angeln". Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart. Carl Hanser Verlag, München 2017. 302 S., Abb., geb., 24.- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als der Ruin der Welt bevorzustehen schien, besannen sich ihre klügsten Köpfe aufs Denken: Philipp Blom verknüpft den Klimawandel vor vierhundert Jahren mit einer Erzählung von den geistigen Wurzeln der Neuzeit.
Es ist also dieses fürchterliche Zeitalter, von der die Schrift so deutlich spricht; es ist das Königreich des Eisens, das alle Dinge bricht und überwältigt. Die sieben Engel haben ihre Füllhörner über der Erde ausgeschüttet, voller Blasphemie, Unglück, Massakern, Ungerechtigkeit, Verrat und anderen unendlichen Kalamitäten (...) Nation gegen Nation, Pest, Hungersnöte, Erdbeben, schreckliche Fluten und Zeichen auf der Sonne und dem Mond und auf den Sternen; Furcht in allen Ländern wegen den Stürmen und dem Brüllen des Meeres." - Der Befund, den der Leidener Gelehrte Jean-Nicolas de Parival 1654 zu Papier brachte, steht erst am Anfang der sogenannten Kleinen Eiszeit, und doch hatte es die Niederlande schon ziemlich schwer getroffen - Pest, Tulpenwahn, Hungersnöte, Epidemien. Und es sollte noch viel kälter werden, vor allem von 1570 an. Um zwei Grad Celsius sank die Durchschnittstemperatur, was auf der ganzen Erde zu Wetterextremen führte. Erst achtzig Jahre später wird der Ernteertrag in Europa wieder die Höhe von 1570 erreichen. Kein Wunder, dass in diesen Gesellschaften der Aberglaube ins Kraut schoss und Endzeitvisionen reihum gingen.
Philipp Blom, Wiener Historiker Jahrgang 1970, hat sich die Kleine Eiszeit geborgt, um mit ihr sein soeben erschienenes Buch über die geistigen Wurzeln der Neuzeit einzufassen, dem er einen sehr langen Untertitel spendiert: "Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart". Bloms Ausgangsthese lautet zugespitzt: Als die Welt erkaltete, liefen die Hirne heiß. Da die Ursachen der Eiszeit bis heute nicht bündig geklärt sind, werfen die klimatischen Kapriolen nicht viel Stoff ab für einen Historiker, der ohnehin mehr in der Geistes- denn in der Naturgeschichte zu Hause ist. Zuletzt beschäftigte sich Blom in zwei Büchern mit dem ersten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts ("Der taumelnde Kontinent", "Die zerrissenen Jahre").
So ist denn auch der umfangreichste Teil des Bandes einem Durchgang durch die Geistesgeschichte vorbehalten, bei dem der verbindende Faden zur Eiszeit-These immer wieder reißt. Wir bestaunen den Aufstieg der nordeuropäischen Länder, begleiten Amsterdams Aufstieg zum Handelszentrum, erleben die Universitätsstadt Leiden als multikulturellen Thinktank, der Studenten aller Religionen und Nationalitäten aufnimmt. Wir sehen erst Spaniens Armada unter- und dann dessen Wirtschaft in die Grütze gehen, werden Zeugen von Italiens Absinken und von Hexenverfolgungen in Süddeutschland, sind beim Great Fire in London am Löschen und lernen nebenbei jede Menge intellektuelle Protagonisten des "langen" siebzehnten Jahrhunderts kennen: John Dee, Giordano Bruno, Carolus Clusius, Descartes, Athanasius Kircher, Pierre Bayle, Spinoza. Wir erobern mit England ein Empire und treffen calvinistische Menschenschinder wie Jan Pieterszoon Coen, den Generalgouverneur der Ostindischen Compagnie der Niederlande.
Als sich um 1700 die Erde wieder erwärmt, hat sich des eisigen Klimas wegen die Landwirtschaft auf eine arbeitsteilige Arbeitsweise umgestellt, wo zuvor Subsistenzwirtschaft betrieben wurde. Es wurden neue Märkte geschaffen, und mit dem Aufschwung der transnationalen Handelsrouten kamen auch jene Ideen des Wegs, die behaupteten, die Menschen könnten womöglich doch gleicher sein, als man es ihnen in Jahrhunderten von Adels- und Kirchenherrschaft eingetrichtert hatte. Die Einschätzung, wie eng der Konnex mit der Klimaveränderung tatsächlich war, bleibt dabei ein wenig dem guten Willen des Lesers überlassen; und immerhin schien die Einsicht zu reifen, dass "das Verbrennen von Hexen die Ernten nicht hatte besser werden lassen".
Blom ist ein routinierter und freundlicher Erzähler, seinem Gegenstand zugetan. Ein Ortsregister hätte den reichhaltigen Anhang noch hilfreicher gemacht, da so viele Katastrophenorte eine Rolle spielen. Im Epilog stellt Blom die im Untertitel angekündigten "Überlegungen" an. Sie wirken, als hätte er sie mit der Heißklebepistole angepappt: Aufgepasst, Leser, damals wurde es kalt, heute wird es warm - was lernen wir daraus? Zunächst preist der Autor die Werte der Aufklärung, geißelt die Anhänger der reinen Marktlehre und fährt schlagende Argumente gegen jegliche Rückkehr zu einem wie auch immer gearteten Gottesstaat auf. Dass er behauptet, wir seien "die erste Generation der Menschheitsgeschichte, die eine relativ klare Konzeption davon hat, was ihr Erbe an die Zukunft sein wird", greift zu kurz - die Väter der Wasserstoffbombe und die Lobbyisten der Atomkraft dürften sehr genau gewusst haben, welches Kuckucksei sie der Menschheit legen.
Was uns mit dem siebzehnten Jahrhundert vereint, ist in gewisser Weise der Zivilisationsprozess, der damals wie heute einen hohen Preis forderte, insofern er auf einem Wirtschaftswachstum fußt, das nur durch Ausbeutung zu haben ist. Was wiederum, wie Blom zeigt, mit den Ansprüchen der Aufklärung keineswegs vereinbar ist. Deren liberale Träume sieht der Autor ebenso bedroht wie die Demokratie, und am Ende ist ihm nicht nur Welthandel "Krieg mit anderen Mitteln", sondern auch der Untergang des Menschengeschlechts nah.
Da war einer seiner Gewährsleute, den Blom gern zitiert, im sechzehnten Jahrhundert schon abgeklärter. Michel de Montaigne notierte in seinen "Essais": "Wenn in meinem Dorf die Weinstöcke erfrieren, sieht mein Pfarrer darin einen Beweis für den Zorn Gottes auf die Menschheit insgesamt . . . Schreit nicht jeder angesichts unserer Bürgerkriege, das Weltgefüge gerate aus den Fugen und der Jüngste Tag packe uns bereits am Kragen?" Diesen Skeptizismus vermisst man am Ende inmitten all der Untergangszeichen, die Blom und damit unsere Welt gerade aus den Angeln hebeln. Das Buch ist, was sein Untertitel verspricht: eine Wundertüte.
HANNES HINTERMEIER
Philipp Blom: "Die Welt aus den Angeln". Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart. Carl Hanser Verlag, München 2017. 302 S., Abb., geb., 24.- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.02.2017Die Illusion der Bienen
Philipp Blom schildert die Kälteperiode im Europa des 17. Jahrhunderts: Krieg, Hunger, Dürre und Frost
standen am Beginn der modernen Welt. Und er zieht Konsequenzen für die aktuelle Klimadiskussion
VON HARALD EGGEBRECHT
Es gab im späten Mittelalter eine Zeit in Europa, da wurde Wein bis nach Südnorwegen angebaut, so mild war das Klima, ungefähr zwei Grad wärmer als die Durchschnittstemperatur im 20. Jahrhundert. Doch Ende des 16. Jahrhunderts setzte eine Periode des Temperaturrückgangs um vier bis fünf Grad ein, die bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts reichte und als Kleine Eiszeit bezeichnet wird. Wobei die Ursachen für diese Klimakrise, die auch die Welt jenseits Europas in dramatische Turbulenzen versetzte, Zivilisationen und Kulturen gefährdete, bis jetzt nicht recht benannt werden können.
Philipp Blom, Jahrgang 1970, der Geschichte, Philosophie und Judaistik in Wien und Oxford studiert hat und in Wien lebt, hat sich über das Europa dieser Epoche gebeugt. Er beschreibt nicht nur die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der Missernten und Hungersnöte, der eisigen Winterphasen, zerstörerischen Hagelstürme, sintflutartigen Unwetter und verzehrenden Dürren, sondern untersucht zugleich, wie die Menschen auf all dies reagierten, indem sie sich nicht nur anzupassen suchten, sondern auch begannen, Welt und Umwelt neu zu denken und in wirtschaftlicher, kultureller und intellektueller Hinsicht neu zu gestalten.
Das klingt zuerst zuversichtlich und bestätigend: Der Mensch muss und kann sich trotz immenser Opfer behaupten, wenn durch Klimawechsel sein bisheriges Dasein vom Untergang bedroht ist. Vorausgesetzt, er ändert sein Leben nach den neuen Bedingungen. Blom beginnt mit einem vitalen Winterbild, gemalt vom taubstummen Hendrick Avercamp aus Amsterdam, der von 1585 bis 1634 lebte und sich auf solche winterlichen Wimmelbilder spezialisiert hatte. Doch was beim ersten Anblick ungetrübtes Wintervergnügen zeigt, entpuppt sich in Bloms Entfaltung als Dokument epochaler Krisenzeit.
Am Ende gibt es einen Epilog, der sich auf die Gegenwart bezieht, auf den längst schon im Gang befindlichen Klimawandel unserer Zeit. Dabei klingt Klimawandel so zahm, als handle es sich nur um eine Art Wetterwechsel. Nach der vorausgegangenen Lektüre über die Kleine Eiszeit des 17. Jahrhunderts ahnt jeder, dass dieser Epilog über die Gegenwart und nähere Zukunft kaum freundlich ausfallen kann. Vielmehr ist es ein tiefschwarzer Horizont, den Blom da aufreißt, weil er an der rechtzeitigen Einsichtsfähigkeit und planerischen Weitsicht des Menschengeschlechts grundlegend zweifelt, ja, zweifeln muss.
„Die Welt aus den Angeln“ ist im Ansatz eher ein mit Fakten und Belegen imponierend angereicherter Essay als eine historisch ausführliche Darstellung. Das Buch ist in zwei sich überlagernde Akte und ein Nachspiel gegliedert. Der erste Akt öffnet den Blick auf das Panorama des noch mittelalterlich geprägten Europa, mit seiner landwirtschaftlichen Produktion, die zuerst der Selbsternährung, dann dem Saatgut und erst, wenn sich ein Überschuss einstellte, dem Handel diente. Man sieht Könige, Fürsten und die Feudalen überhaupt, wie sie jenseits der meist erbärmlichen Zustände der unteren Schichten in ihren Herrschaftsbereichen schalteten und sich wahrhaft bedienen ließen.
Natürlich leiden die unteren Schichten heftig unter den plötzlichen klimatischen Veränderungen, die sie sich als Gottesstrafe zu erklären suchen. Hexen werden verbrannt, Fremdenhass, Raub und Mord, Hungersnöte und -revolten prägen diese Zeiten, die der berühmte Kupferstecher Matthäus Merian 1622 so beschreibt: „Die Wälder sind entlaubt, die Erde liegt erstarrt, die Flüsse sind vor Kälte ganz gefroren. Und Nebel und Regen, dazu der Überdruss endloser Nächte, haben die Erde ihrer Freuden beraubt.“ In dieses Jammertal brechen zusätzlich die Barbareien und Verwüstungen, Scharmützel und Schlachten ein, die sich zur Jahrhundertkatastrophe des Dreißigjährigen Krieges ausweiten.
Das Gefühl von Endzeit und Apokalypse prägt alle. Und doch entwickelt sich daraus allmählich eine andere Sicht und ein anderes wirtschaftliches Handeln. Der Merkantilismus, der durchaus erbarmungslos auf Wohlstand durch Ausbeutung anderer beruhte, ließ den Sklavenhandel blühen und machte die außereuropäischen Kolonien zu puren Repressionsgesellschaften. Auch ein neues Denken wuchs heran, es ging von der in all diesem Elend entstehenden neuen Mittelschicht aus, den Kaufleuten, Handwerkern, Verwaltern, Anwälten und Philosophen.
Im zweiten Akt lässt Blom Denker auftreten, in denen die moderne Welt sich ihrer selbst bewusst zu werden beginnt. Ihm gelingen knappe Porträts etwa von John Dee, Michel de Montaigne, Athanasius Kircher, René Descartes, Pierre Gassendi, Baruch de Spinoza, Pierre Bayle oder John Locke. In diesen Porträts sucht er seine These zu beglaubigen, dass der klimatische Umbruch Konsequenzen auch für die Ideengeschichte hatte, vor allem für jene Gedankenlinien, die im 18. Jahrhundert zu Kants Bestimmung der Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ führten.
In den Horizont der Klimakrise stellt Blom auch Massenphänomene wie den Erfolg des vermeintlichen Messias Schabbatai Zevi, der das Reich Gottes auf Erden versprach und damit viele jüdische Gemeinden zuerst in der Levante und Nordafrika, dann bis nach Osteuropa in Aufbruchsfieber versetzte.
Blom hat aus dem philosophisch-literarischen Schatz der untersuchten Epoche schließlich die berühmte Bienenfabel des Arztes, Schriftstellers und Ökonomen Bernard Mandeville gezogen, deren Schlussfolgerung lautet: „Stolz, Luxus und Betrügerei,/ Muß sein, damit ein Volk gedeih.“ Im Kontrast zu dieser These, derzufolge private Laster dem allgemeinen Wohl dienen, malt Blom in seinem Epilog ein Bild des individuellen Eigennutzes der Emsigkeiten und Brutalitäten: „Im Bienenstock beginnt das Wachs zu schmelzen. Die Tierchen merken es, sind beunruhigt, fliegen schneller, schaffen mehr herbei, vermehren sich weiter, bauen neue Mauern, verteidigen sich gegen Eindringlinge, summen wütend umeinander herum. Das Schwirren von Abermillionen Flügeln erhitzt die Luft. Die Bienen wissen, das all dies nicht von Dauer ist, aber sie wollen mehr, sie sind Bienen, sie können nicht anders. Bald wird der Bienenstock unbewohnbar sein und sie werden übereinander herfallen, ein ganzes Volk im nihilistischen Überlebenskampf. Der Imker kommt nicht, wenn sie auf ihn hoffen. Sie arbeiten an ihrem Untergang. Sie sind Bienen, sie können nicht anders.“
Es ist ein Bild, das in seiner Klarheit und Ausweglosigkeit hoffnungsvolle Ausblicke in die Zukunft verbietet.
Philipp Blom: Die Welt aus den Angeln. Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart. Carl Hanser Verlag, München 2017. 302 Seiten, 24 Euro.
„Die Wälder sind entlaubt,
die Erde liegt erstarrt, die Flüsse
sind vor Kälte ganz gefroren.“
Eines der vielen Winterbilder in der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts: Thomas Wykes Gemälde des Jahrmarkts auf der gefrorenen Themse in London (1683-84), hier wiedergegeben nach einem Kupferstich von James Stow aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Foto: oh
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Philipp Blom schildert die Kälteperiode im Europa des 17. Jahrhunderts: Krieg, Hunger, Dürre und Frost
standen am Beginn der modernen Welt. Und er zieht Konsequenzen für die aktuelle Klimadiskussion
VON HARALD EGGEBRECHT
Es gab im späten Mittelalter eine Zeit in Europa, da wurde Wein bis nach Südnorwegen angebaut, so mild war das Klima, ungefähr zwei Grad wärmer als die Durchschnittstemperatur im 20. Jahrhundert. Doch Ende des 16. Jahrhunderts setzte eine Periode des Temperaturrückgangs um vier bis fünf Grad ein, die bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts reichte und als Kleine Eiszeit bezeichnet wird. Wobei die Ursachen für diese Klimakrise, die auch die Welt jenseits Europas in dramatische Turbulenzen versetzte, Zivilisationen und Kulturen gefährdete, bis jetzt nicht recht benannt werden können.
Philipp Blom, Jahrgang 1970, der Geschichte, Philosophie und Judaistik in Wien und Oxford studiert hat und in Wien lebt, hat sich über das Europa dieser Epoche gebeugt. Er beschreibt nicht nur die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der Missernten und Hungersnöte, der eisigen Winterphasen, zerstörerischen Hagelstürme, sintflutartigen Unwetter und verzehrenden Dürren, sondern untersucht zugleich, wie die Menschen auf all dies reagierten, indem sie sich nicht nur anzupassen suchten, sondern auch begannen, Welt und Umwelt neu zu denken und in wirtschaftlicher, kultureller und intellektueller Hinsicht neu zu gestalten.
Das klingt zuerst zuversichtlich und bestätigend: Der Mensch muss und kann sich trotz immenser Opfer behaupten, wenn durch Klimawechsel sein bisheriges Dasein vom Untergang bedroht ist. Vorausgesetzt, er ändert sein Leben nach den neuen Bedingungen. Blom beginnt mit einem vitalen Winterbild, gemalt vom taubstummen Hendrick Avercamp aus Amsterdam, der von 1585 bis 1634 lebte und sich auf solche winterlichen Wimmelbilder spezialisiert hatte. Doch was beim ersten Anblick ungetrübtes Wintervergnügen zeigt, entpuppt sich in Bloms Entfaltung als Dokument epochaler Krisenzeit.
Am Ende gibt es einen Epilog, der sich auf die Gegenwart bezieht, auf den längst schon im Gang befindlichen Klimawandel unserer Zeit. Dabei klingt Klimawandel so zahm, als handle es sich nur um eine Art Wetterwechsel. Nach der vorausgegangenen Lektüre über die Kleine Eiszeit des 17. Jahrhunderts ahnt jeder, dass dieser Epilog über die Gegenwart und nähere Zukunft kaum freundlich ausfallen kann. Vielmehr ist es ein tiefschwarzer Horizont, den Blom da aufreißt, weil er an der rechtzeitigen Einsichtsfähigkeit und planerischen Weitsicht des Menschengeschlechts grundlegend zweifelt, ja, zweifeln muss.
„Die Welt aus den Angeln“ ist im Ansatz eher ein mit Fakten und Belegen imponierend angereicherter Essay als eine historisch ausführliche Darstellung. Das Buch ist in zwei sich überlagernde Akte und ein Nachspiel gegliedert. Der erste Akt öffnet den Blick auf das Panorama des noch mittelalterlich geprägten Europa, mit seiner landwirtschaftlichen Produktion, die zuerst der Selbsternährung, dann dem Saatgut und erst, wenn sich ein Überschuss einstellte, dem Handel diente. Man sieht Könige, Fürsten und die Feudalen überhaupt, wie sie jenseits der meist erbärmlichen Zustände der unteren Schichten in ihren Herrschaftsbereichen schalteten und sich wahrhaft bedienen ließen.
Natürlich leiden die unteren Schichten heftig unter den plötzlichen klimatischen Veränderungen, die sie sich als Gottesstrafe zu erklären suchen. Hexen werden verbrannt, Fremdenhass, Raub und Mord, Hungersnöte und -revolten prägen diese Zeiten, die der berühmte Kupferstecher Matthäus Merian 1622 so beschreibt: „Die Wälder sind entlaubt, die Erde liegt erstarrt, die Flüsse sind vor Kälte ganz gefroren. Und Nebel und Regen, dazu der Überdruss endloser Nächte, haben die Erde ihrer Freuden beraubt.“ In dieses Jammertal brechen zusätzlich die Barbareien und Verwüstungen, Scharmützel und Schlachten ein, die sich zur Jahrhundertkatastrophe des Dreißigjährigen Krieges ausweiten.
Das Gefühl von Endzeit und Apokalypse prägt alle. Und doch entwickelt sich daraus allmählich eine andere Sicht und ein anderes wirtschaftliches Handeln. Der Merkantilismus, der durchaus erbarmungslos auf Wohlstand durch Ausbeutung anderer beruhte, ließ den Sklavenhandel blühen und machte die außereuropäischen Kolonien zu puren Repressionsgesellschaften. Auch ein neues Denken wuchs heran, es ging von der in all diesem Elend entstehenden neuen Mittelschicht aus, den Kaufleuten, Handwerkern, Verwaltern, Anwälten und Philosophen.
Im zweiten Akt lässt Blom Denker auftreten, in denen die moderne Welt sich ihrer selbst bewusst zu werden beginnt. Ihm gelingen knappe Porträts etwa von John Dee, Michel de Montaigne, Athanasius Kircher, René Descartes, Pierre Gassendi, Baruch de Spinoza, Pierre Bayle oder John Locke. In diesen Porträts sucht er seine These zu beglaubigen, dass der klimatische Umbruch Konsequenzen auch für die Ideengeschichte hatte, vor allem für jene Gedankenlinien, die im 18. Jahrhundert zu Kants Bestimmung der Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ führten.
In den Horizont der Klimakrise stellt Blom auch Massenphänomene wie den Erfolg des vermeintlichen Messias Schabbatai Zevi, der das Reich Gottes auf Erden versprach und damit viele jüdische Gemeinden zuerst in der Levante und Nordafrika, dann bis nach Osteuropa in Aufbruchsfieber versetzte.
Blom hat aus dem philosophisch-literarischen Schatz der untersuchten Epoche schließlich die berühmte Bienenfabel des Arztes, Schriftstellers und Ökonomen Bernard Mandeville gezogen, deren Schlussfolgerung lautet: „Stolz, Luxus und Betrügerei,/ Muß sein, damit ein Volk gedeih.“ Im Kontrast zu dieser These, derzufolge private Laster dem allgemeinen Wohl dienen, malt Blom in seinem Epilog ein Bild des individuellen Eigennutzes der Emsigkeiten und Brutalitäten: „Im Bienenstock beginnt das Wachs zu schmelzen. Die Tierchen merken es, sind beunruhigt, fliegen schneller, schaffen mehr herbei, vermehren sich weiter, bauen neue Mauern, verteidigen sich gegen Eindringlinge, summen wütend umeinander herum. Das Schwirren von Abermillionen Flügeln erhitzt die Luft. Die Bienen wissen, das all dies nicht von Dauer ist, aber sie wollen mehr, sie sind Bienen, sie können nicht anders. Bald wird der Bienenstock unbewohnbar sein und sie werden übereinander herfallen, ein ganzes Volk im nihilistischen Überlebenskampf. Der Imker kommt nicht, wenn sie auf ihn hoffen. Sie arbeiten an ihrem Untergang. Sie sind Bienen, sie können nicht anders.“
Es ist ein Bild, das in seiner Klarheit und Ausweglosigkeit hoffnungsvolle Ausblicke in die Zukunft verbietet.
Philipp Blom: Die Welt aus den Angeln. Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart. Carl Hanser Verlag, München 2017. 302 Seiten, 24 Euro.
„Die Wälder sind entlaubt,
die Erde liegt erstarrt, die Flüsse
sind vor Kälte ganz gefroren.“
Eines der vielen Winterbilder in der europäischen Malerei des 17. Jahrhunderts: Thomas Wykes Gemälde des Jahrmarkts auf der gefrorenen Themse in London (1683-84), hier wiedergegeben nach einem Kupferstich von James Stow aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Foto: oh
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Mit großem Interesse hat Rezensentin Margarete Moulin Philipp Bloms Studie "Die Welt aus den Angeln" gelesen. Der Historiker und Journalist schildert ihr hier anschaulich, welche kulturellen und politischen Folgen die Kleine Eiszeit im 16. und 17. Jahrhundert hatte. Die Kritikerin erfährt in diesem fesselnden Epochenüberblick nicht nur, wie durch die Privatisierung der Allmenden in England der Beginn des Kapitalismus eingeläutet wurde und die folgenden Entwicklungen in Europa das "merkantilistische Profitstreben" bedingten, sondern sie liest auch fasziniert, wie etwa die Pariser im Jahre 1590 in Folge der Hungersnot Hunde und Katzen essen mussten oder weshalb das spanische Königshaus bankrott ging. Neben Bloms brillanten Kurzporträts von zeitgenössischen Denkern wie Descartes, Spinoza oder Locke lobt die Rezensentin vor allem die Rückschlüsse, die der Autor im letzten Kapitel mit Blick auf den heutigen Klimawandel zieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Auf der Basis zahlreicher, teils bewegender Zeugnisse faltet der Autor das 'eherne' Zeitalter Kapitel für Kapitel wie einen Fächer auf, bis sich ein faszinierendes Gesamtbild zeigt." Margarete Moulin, taz, 24.06.17
"Ein Buch, das ein historisches Panorama gekonnt aufbereitet, so packend und auf aufregende Weise lehrreich, das es eine Freude ist (...) Donald Trump wird dieses Buch vermutlich leider nicht lesen." Annette Spiller, Gießener Allgemeine Zeitung, 03.06.17
"Eine Fallstudie, die die Geburt der modernen Welt mit dem damaligen Klimawandel verbindet. Ein faszinierendes Panorama einer ganzen Epoche." Stephan Lorenz, Freie Presse, 21.04.17
"Philipp Blom hat (...) ein aufregendes Geschichts- und Lehrbuch geschrieben." Sylvia Margret Steinitz, Stern, 06.04.17
"Ein an Erkenntnissen reiches Buch. ... In seinem klugen und suggestiven Essay 'Die Welt aus den Angeln' nimmt uns Philipp Blom in die Pflicht, ohne deshalb mit pastoraler Moral aufzuwarten." Thomas Palzer, Deutschlandfunk "Büchermarkt", 02.04.17
"Philipp Blom hat einen guten Riecher für historische Themen." Martin Beglinger, NZZ am Sontag, 26.02.17
"Das Experiment ist mit Blick auf den gegenwärtigen Klimawandel hochaktuell. (...) Ein Lehrstück, das Gewinne und Verluste offenbart. Eine Fallstudie, die die Geburt der modernen Welt mit dem Klimawandel verbindet." Christoph Arens, Welt Online, 10.03.17
"Philipp Blom entfaltet ein imposantes politik-, wirtschafts- und geistesgeschichtliches Panorama. (...) Er hat eine lehrreiche Geschichte der Frühneuzeit verfasst, die gewiss auch Anlass gibt, über Zusammenhänge zwischen Klima und Innovation nachzudenken." Winfried Dolderer, Deutschlandfunk Andruck, 06.03.17
"Nicht nur Klimageschichte, sondern das Panorama einer ganzen Epoche. (...) Es ist das Verdienst von Bloms Buch, die Klimaveränderung als Katalysator des sozialen Wandels herauszuarbeiten." Paula Pfoser, ORF.at, 20.02.17
"Ein lesenswertes Buch, das wertvolle Denkanstöße gibt." Franz Mauelshagen, Der Freitag, 16.02.17
"Philipp Blom scheint es weniger um die Temperatur zu gehen, eher darum, dass eben Umweltbedingungen sich verändern, weshalb in einer Art evolutionärem Prozess, nur in der Gesellschaft statt in der Natur, sich die neuen Gedanken und die neuen Wirtschaftsformen durchsetzen, die unter den veränderten Bedingungen überleben können." Claudius Seidel, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.12.16
"Ein Buch, das ein historisches Panorama gekonnt aufbereitet, so packend und auf aufregende Weise lehrreich, das es eine Freude ist (...) Donald Trump wird dieses Buch vermutlich leider nicht lesen." Annette Spiller, Gießener Allgemeine Zeitung, 03.06.17
"Eine Fallstudie, die die Geburt der modernen Welt mit dem damaligen Klimawandel verbindet. Ein faszinierendes Panorama einer ganzen Epoche." Stephan Lorenz, Freie Presse, 21.04.17
"Philipp Blom hat (...) ein aufregendes Geschichts- und Lehrbuch geschrieben." Sylvia Margret Steinitz, Stern, 06.04.17
"Ein an Erkenntnissen reiches Buch. ... In seinem klugen und suggestiven Essay 'Die Welt aus den Angeln' nimmt uns Philipp Blom in die Pflicht, ohne deshalb mit pastoraler Moral aufzuwarten." Thomas Palzer, Deutschlandfunk "Büchermarkt", 02.04.17
"Philipp Blom hat einen guten Riecher für historische Themen." Martin Beglinger, NZZ am Sontag, 26.02.17
"Das Experiment ist mit Blick auf den gegenwärtigen Klimawandel hochaktuell. (...) Ein Lehrstück, das Gewinne und Verluste offenbart. Eine Fallstudie, die die Geburt der modernen Welt mit dem Klimawandel verbindet." Christoph Arens, Welt Online, 10.03.17
"Philipp Blom entfaltet ein imposantes politik-, wirtschafts- und geistesgeschichtliches Panorama. (...) Er hat eine lehrreiche Geschichte der Frühneuzeit verfasst, die gewiss auch Anlass gibt, über Zusammenhänge zwischen Klima und Innovation nachzudenken." Winfried Dolderer, Deutschlandfunk Andruck, 06.03.17
"Nicht nur Klimageschichte, sondern das Panorama einer ganzen Epoche. (...) Es ist das Verdienst von Bloms Buch, die Klimaveränderung als Katalysator des sozialen Wandels herauszuarbeiten." Paula Pfoser, ORF.at, 20.02.17
"Ein lesenswertes Buch, das wertvolle Denkanstöße gibt." Franz Mauelshagen, Der Freitag, 16.02.17
"Philipp Blom scheint es weniger um die Temperatur zu gehen, eher darum, dass eben Umweltbedingungen sich verändern, weshalb in einer Art evolutionärem Prozess, nur in der Gesellschaft statt in der Natur, sich die neuen Gedanken und die neuen Wirtschaftsformen durchsetzen, die unter den veränderten Bedingungen überleben können." Claudius Seidel, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.12.16