Der Ton ist rauh, der Blick ist scharf und sanft zugleich.
Kriegswaise, Obdachloser, Arbeiter und Lebenskünstler, Schriftsteller und Schauspieler: Eine abenteuerliche Biographie. Himilsbachs Erzählungen vom Leben und Überleben in Zeiten des Krieges gehören mit ihrer lakonischen Verschränkung von geschichtlicher und persönlicher Dramatik zum Ungewöhnlichsten moderner polnischer Literatur.
Als heimatloses Waisenkind - seine Mutter war während der deutschen Okkupation gestorben - hatte man ihn 1945 wegen ein paar Diebstählen in Erziehungsheime gesperrt und zum Steinmetz ausgebildet. Himilsbach blieb ohne festen Wohnsitz und verdiente sein Brot auf Warschauer Friedhöfen und als Matrose auf der Weichsel. Seine ersten Erzählungen entstanden in den fünfziger Jahren - Schelmengeschichten, ausnahmslos autobiographischen Charakters, sehr inspiriert, weniger faktentreu.
Vom Schriftstellerverband entdeckt und wegen Regelverstößen wieder fallengelassen, verkehrte Himilsbach bald mit Hlasko, Konwicki und anderen bedeutenden Angehörigen der Warschauer Literaten- und Kneipenszene. Berühmt wurde er jedoch als Schauspieler, in 'Rejs' ('Die Dampferfahrt'), ein satirischer Film, der auf Anhieb Kultstatus erreichte. Seither spielte Himilsbach in Dutzenden von Filmen - am liebsten skurrile Kleinbürger, Trinker, Lebenskünstler, oft sich selbst. Ende der neunziger Jahre entdeckte ihn ein vor allem jugendliches Publikum, die Neuausgaben seiner Erzählungen wurden zu bemerkenswerten Verkaufserfolgen.
Als Jan Himilsbach 1988 an den Folgen langjährigen und exzessiven Alkoholkonsums in Warschau starb, war er in Polen berühmt und weithin berüchtigt: zur Schlüsselfigur der unabhängigen polnischen Nachkriegsliteratur unter dem Kommunismus geworden, gehörte er zunächst zu jenen, die der Gesellschaft auf ganz eigene und einmalige Weise einen Spiegel vorzuhalten vermochten, nach der Wende wurde er zu einer bedeutenden Instanz der jungen polnischen Kulturszene.
Kriegswaise, Obdachloser, Arbeiter und Lebenskünstler, Schriftsteller und Schauspieler: Eine abenteuerliche Biographie. Himilsbachs Erzählungen vom Leben und Überleben in Zeiten des Krieges gehören mit ihrer lakonischen Verschränkung von geschichtlicher und persönlicher Dramatik zum Ungewöhnlichsten moderner polnischer Literatur.
Als heimatloses Waisenkind - seine Mutter war während der deutschen Okkupation gestorben - hatte man ihn 1945 wegen ein paar Diebstählen in Erziehungsheime gesperrt und zum Steinmetz ausgebildet. Himilsbach blieb ohne festen Wohnsitz und verdiente sein Brot auf Warschauer Friedhöfen und als Matrose auf der Weichsel. Seine ersten Erzählungen entstanden in den fünfziger Jahren - Schelmengeschichten, ausnahmslos autobiographischen Charakters, sehr inspiriert, weniger faktentreu.
Vom Schriftstellerverband entdeckt und wegen Regelverstößen wieder fallengelassen, verkehrte Himilsbach bald mit Hlasko, Konwicki und anderen bedeutenden Angehörigen der Warschauer Literaten- und Kneipenszene. Berühmt wurde er jedoch als Schauspieler, in 'Rejs' ('Die Dampferfahrt'), ein satirischer Film, der auf Anhieb Kultstatus erreichte. Seither spielte Himilsbach in Dutzenden von Filmen - am liebsten skurrile Kleinbürger, Trinker, Lebenskünstler, oft sich selbst. Ende der neunziger Jahre entdeckte ihn ein vor allem jugendliches Publikum, die Neuausgaben seiner Erzählungen wurden zu bemerkenswerten Verkaufserfolgen.
Als Jan Himilsbach 1988 an den Folgen langjährigen und exzessiven Alkoholkonsums in Warschau starb, war er in Polen berühmt und weithin berüchtigt: zur Schlüsselfigur der unabhängigen polnischen Nachkriegsliteratur unter dem Kommunismus geworden, gehörte er zunächst zu jenen, die der Gesellschaft auf ganz eigene und einmalige Weise einen Spiegel vorzuhalten vermochten, nach der Wende wurde er zu einer bedeutenden Instanz der jungen polnischen Kulturszene.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Sehr eingenommen zeigt sich der Rezensent Jörg Plath von der Welt, die sich in dieser Auswahl aus den Erzählungen des 1931 geborenen und 1988 verstorbenen polnischen Autors Jan Himilsbach eröffnet. Weit entfernt sei Himilsbach mit seinen Geschichten von "Überlebenskünstlern ganz unten" von der raunenden polnischen Hochliteratur. Himilsbach aber raunt nicht, sondern er fabuliert und flunkert, das aber durchweg mit "kunstvoller Kunstlosigkeit" und "unerschütterlicher Lakonie". In der Geschichte "Taufe" geht es etwa um einen Jungen, der nach dem Tod seiner Mutter von deren Freundin aufgenommen wird. Und zwar deshalb, damit er ihr Kohlen besorgt. Vieles ist autobiografisch, darum erzählt Plath auch vom Leben des Autors, der selbst lange ein Vagabund war und gar nicht so sehr mit seinen Erzählbänden, sondern als beliebter Schauspieler bekannt wurde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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