Marktplatzangebote
9 Angebote ab € 1,80 €
  • Broschiertes Buch

Die Gedichte werden in Originalsprache und in deutscher Übersetzung in der "Berliner Anthologie" veröffentlicht, deren symbolische Besonderheit darin liegt, einmal nicht die Versammlung der örtlichen Literaten zu sein, sondern ein Weltgeschenk an die Stadt. Die neunundneunzig Gedichte sind Basis für die Inszenierung von Poesie im öffentlichen Raum vor und während des Festivals. U-Bahnhöfe, Bahnhöfe, Flughäfen, Hotelrestaurants und Restaurants wie die Paris Bar, das Cassambalis, das Sale e Tabacchi oder Borchardts u. a. werden in der Zeit des Festivals dafür genutzt, diese Gedichte an ihren…mehr

Produktbeschreibung
Die Gedichte werden in Originalsprache und in deutscher Übersetzung in der "Berliner Anthologie" veröffentlicht, deren symbolische Besonderheit darin liegt, einmal nicht die Versammlung der örtlichen Literaten zu sein, sondern ein Weltgeschenk an die Stadt. Die neunundneunzig Gedichte sind Basis für die Inszenierung von Poesie im öffentlichen Raum vor und während des Festivals. U-Bahnhöfe, Bahnhöfe, Flughäfen, Hotelrestaurants und Restaurants wie die Paris Bar, das Cassambalis, das Sale e Tabacchi oder Borchardts u. a. werden in der Zeit des Festivals dafür genutzt, diese Gedichte an ihren Wänden zu präsentieren - neben oder statt der Reklame, der Bilder, Graffitis etc. Auch die großen Berliner U-Bahnhöfe - Zoo, Alexanderplatz, Hermannplatz etc. - sollen durch die Sprache der Poesie verwandelt werden. Gleichzeitig werden auf Straßenbahnen, U-Bahnen, Großflächenplakaten und in den Schaufenstern zahlreicher Einzelhändler Gedichte und Gedichtzeilen der am Festival teilnehmenden Poeten un d die Gedichte der "Berliner Anthologie" im Original und in Übersetzung zu lesen sein. d die Gedichte der "Berliner Anthologie" im Original und in Übersetzung zu lesen sein. Bekannte Stimmen wie die von Jehuda Amichai, Jose Luis Borges, Paul Celan, Dylan Thomas, Marina Zwetajewa sind genauso zu vernehmen wie in Deutschland bisher unbekannte: Manfred Jurgensen, Susan Kiguli, Harriet Naboro oder Ida Zerignon. Diese 33 Autoren sind nicht nur Schöpfer ihres eigenen Werkes, sondern auch exzellente Kenner der Literatur ihrer eigenen Sprachen und der Weltliteratur. Sie wissen auch um jene Kostbarkeiten der Poesie, die wir noch gar nicht kennenlernen konnten, da sie aus der Sprache des Hindi und Urdu, aus dem Japanischen und Chinesischen, aus dem Koreanischen, Vietnamesischen, Usbekischen, Persischen, aus dem Bengali und Tamil, aus dem Türkischen, aus dem Polynesischen und Indonesischen noch nie ins Deutsche übersetzt wurden. Sie sind Weltbürger und Weltbeobachter, und als solche wissen sie um die welthistorische Bedeutung Berlins und seiner Besonderheiten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2001

Luftbrücke
Lyrischer Postwurf für Berlin

Berlin ist gewiß nicht der Nabel der Weltliteratur, doch eine gute Adresse für Lyrik ist die Stadt allemal. Diese Redewendung muß Joachim Sartorius, dem ehemaligen Leiter der Goethe-Institute, und Ulrich Schreiber, dem Initiator des Internationalen Literaturfestivals Berlin, den Weg gewiesen haben, als sie dreiunddreißig der Teilnehmer um lyrische Botschaften für Berlin ersuchten. Jeder Autor sollte drei eigene oder fremde Gedichte auswählen.

Die "Berliner Anthologie" geriet zu einem erstaunlichen kleinen Mosaik der Weltliteratur. Zwar stellt Berlin den heimlichen Mittelpunkt der globalen Blütenlese dar, doch die Überraschungen des Bandes verdanken sich gerade den Vertauschungen zwischen Peripherie und Zentrum. Die südafrikanische Dichterin Antjie Krog beispielsweise läßt den Ruf der Großstadt aus den Stammesgesängen der Khoi San zurückschallen. Der chinesische Schriftsteller Bei Dao, seit 1989 im kalifornischen Exil, wählt Ossip Mandelstams Ode an Leningrad, hinter der sich eine Erinnerung an die Adreßbücher und Telefonnummern des alten Petersburg verbirgt. Natürlich spiegelt sich Berlin auch in den imaginären Stadtplänen der Weltliteratur - im Buenos Aires von Jorge Luis Borges, eingesandt vom mexikanischen Autor José Emilio Pacheco, im New York Allen Ginsbergs, das die kanadisch-japanische Schriftstellerin Kazuko Shiraishi ausgesucht hat, und im Paris des letzten Jahrhunderts, wo der Senegalese Boucabar Boris Diop Baudelaire sein Bad in der Menge nehmen läßt.

Nicht immer ist der Bezug zu Berlin so deutlich wie in diesen Glanzlichtern der Großstadtlyrik, doch auch die Amsel des dänischen Dichters Per Højholt, welche von seiner Landesgenossin Inger Christensen eingeladen wird, hat Berlin mit ihrem kurzen Gesang gewiß etwas mitzuteilen. Und selbstverständlich atmen nicht wenige der Texte ganz ausdrücklich Berliner Luft, so etwa wenn der vom Niederländer Martin Mooij ausgewählte Paul Celan am Anhalter Bahnhof den semantischen Abstand "von der Stehkneipe zur Schneekneipe" auslotet oder Marina Zwetajewa (vorgeschlagen vom Exilrussen Friedrich Gorenstein) den Berliner Regen auf die Dächer prasseln hört. Auch das wunderschöne Druckbild macht die zweisprachige Sammlung, die neben chinesischen, japanischen, hebräischen und kyrillischen Schriftzeichen auch einen Text in Sanskrit enthält, zu einer Postwurfsendung, der man viele Empfänger wünscht. ("Die Welt über dem Wasserspiegel". Berliner Anthologie. Herausgegeben von Ulrich Schreiber. Alexander Verlag, Berlin 2001. 256 S., br., 29,80 DM.)

fld.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Diese Lyrik-Anthologie ist nach Ansicht eines mit "fld." Zeichnenden Rezensenten zu "einem erstaunlichen kleinen Mosaik der Weltliteratur" geraten. Im Mittelpunkt dieser "globalen Blütenlese" hat "fld" zwar Berlin entdeckt. Seine Überraschungen verdanke der Band jedoch "den Vertauschungen" von Peripherie und Zentrum. Da lasse beispielsweise die südafrikanische Dichterin Antjie Krog "den Ruf der Großstadt" aus den Stammesgesängen der Khoi San "zurückschallen". Der chinesische Exildichter Bei Dao habe eine Ode Ossip Mandelstams an Leningrad gewählt. Auch das "wunderschöne" Druckbild dieser Sammlung von "Glanzlichtern der Großstadtlyrik lässt den Rezensenten jubeln. Neben chinesischen, japanischen, hebräischen und kyrillischen Schriftzeichen enthalte sie auch einen Text in Sanskrit.

© Perlentaucher Medien GmbH