Ein Gemälde, das finstere Pläne gegen seine Käuferin schmiedet. Eine Schriftstellerin, die sich in einer gleißend schönen KI-Welt wiederfindet. Und ein moderner Dorian Gray, dessen digitales Abbild zu verwesen droht.
Es ist ein merkwürdiges Bild, das da jetzt von einem iPhone in der Cloud herumflimmert, ein Glitch vielleicht, denn alles, was darauf zu sehen ist, ist Helligkeit.
Das Böse ist zurück: Christiane Neudecker lockt erneut die Tradition der dunklen Erzählkunst in unsere medial überstrahlte Wirklichkeit. In sieben gothic-novel-Miniaturen lässt sie das Unheimliche direkt unter unserem modernen Alltag lauern. Mit KI, Pandemie und Social Media hat es neues Folterbesteck. Denn die Welt wartet nicht, sie dreht sich weiter. Und das Unbegreifliche ist immer schon online und vor Ort. Ein beunruhigender Lese-Sog: heimtückisch und hypnotisch.
Es ist ein merkwürdiges Bild, das da jetzt von einem iPhone in der Cloud herumflimmert, ein Glitch vielleicht, denn alles, was darauf zu sehen ist, ist Helligkeit.
Das Böse ist zurück: Christiane Neudecker lockt erneut die Tradition der dunklen Erzählkunst in unsere medial überstrahlte Wirklichkeit. In sieben gothic-novel-Miniaturen lässt sie das Unheimliche direkt unter unserem modernen Alltag lauern. Mit KI, Pandemie und Social Media hat es neues Folterbesteck. Denn die Welt wartet nicht, sie dreht sich weiter. Und das Unbegreifliche ist immer schon online und vor Ort. Ein beunruhigender Lese-Sog: heimtückisch und hypnotisch.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Cornelius Wüllenkemper empfiehlt den zweiten Band von Christiane Neudeckers "Unheimlichen Geschichten", der die "schwarze Romantik" in die digitale Gegenwart transportiert. Viele Referenzen, etwa an Michael Ende, Oscar Wilde oder John Carpenter macht der Kritiker in den neun Geschichten des Bandes aus, in denen die Autorin einmal mehr Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsebenen verwischt. Ob Neudecker vom langsamen Verfall der Zwischenmenschlichkeit während einer Pandemie oder von einem alternden Schauspieler, der sich einen Schönheitsfilter für die Realität wünscht, erzählt - stets überzeugen die Texte durch Neudeckers Gespür fürs Unheimliche, versichert der Rezensent: Und dem tut auch die mitunter etwas "grobe" Figurenzeichnung keinen Abbruch, schließt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die doppelten Böden, die sie in ihre Erzählungen einbaut, sind bedrohlich klaffende Abgründe einer brüchig gewordenen Welt.« Cornelius Wüllenkemper / Deutschlandfunk