Meister Li erblickte im Jahr 2012 das Licht der literarischen Welt, als ich eine Geschichte für die von Thomas Le Blanc herausgegebenen Anthologie »Die böse Seite des Mondes« zu schreiben hatte und mich auf mein sinologisches Studium besann. Seitdem hat diese fiktive Gestalt eines Dichter-Gelehrten ein erstaunliches Eigenleben entwickelt, hat offenkundig in verschiedenen Jahrhunderten gelebt und ist sogar in die Zukunft gereist.Damit kein Irrtum entsteht: Es gab den chinesischen Dichter Li T'ai-p'o wirklich; er lebte im 8. Jahrhundert nach Christus, genauer 699-762, und besang in seinen…mehr
Meister Li erblickte im Jahr 2012 das Licht der literarischen Welt, als ich eine Geschichte für die von Thomas Le Blanc herausgegebenen Anthologie »Die böse Seite des Mondes« zu schreiben hatte und mich auf mein sinologisches Studium besann. Seitdem hat diese fiktive Gestalt eines Dichter-Gelehrten ein erstaunliches Eigenleben entwickelt, hat offenkundig in verschiedenen Jahrhunderten gelebt und ist sogar in die Zukunft gereist.Damit kein Irrtum entsteht: Es gab den chinesischen Dichter Li T'ai-p'o wirklich; er lebte im 8. Jahrhundert nach Christus, genauer 699-762, und besang in seinen Gedichten - oft weinselig - den Mond, der sich im Tung-t'ing-See spiegelte. Er wird seit damals zu den wichtigsten Dichtern des Reichs der Mitte gezählt, wenn er nicht sogar der bedeutendste ist. Soweit die Tatsachen.Alles in allem führt(e) mein (fiktiver) Li T'ai-p'o ein sehr abwechslungsreiches Leben, wenngleich es sich hauptsächlich in dem sehr engen geografischen Rahmen um den T'ung-t'ing-See abspielt(e). Angesichts dieser Vielfalt kann man durchaus von den »Welten des Meister Li« sprechen. Immerhin waren und sind Ausflüge in die weitere Umgebung und sogar in die Zukunft möglich.
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Autorenporträt
Jörg Ernst Weigand (_ 21. Dezember 1940 in Kelheim/Donau) ist ein deutscher Schriftsteller und Herausgeber. Unter dem gemeinschaftlichen Pseudonym Celine Noiret veröffentlichte er auch mit Karla Weigand. In jüngerer Zeit ist Weigand auch als Komponist hervorgetreten. Jörg Weigand ist der Sohn des Chemikers Johann Martin Ferdinand Weigand und der Hausfrau Leopoldine Marie Weigand, geb. Liedermann. Er besuchte die Volksschule in Saal an der Donau und in Wuppertal, anschließend Gymnasien in Wuppertal und ab 1952 in Freiburg im Breisgau, wo er 1960 das Abitur ablegte. Weigand studierte ab 1962 an der Universität Erlangen Germanistik, Romanistik und Geschichte und an der École Nationale des Langues Orientales Vivantes als Stipendiat der französischen Regierung. Er wechselte dann an die Universität Würzburg und zu den Studienfächern Sinologie, Japanologie und Politikwissenschaft. 1969 promovierte er über den altchinesischen Militärtheoretiker Wei Liao zum Doktor der Philosophie. 1971 absolvierte er ein Volontariat beim ZDF in Mainz. Von 1973 bis 1996 arbeitete er als Korrespondent für das Bonner Studio des ZDF und lebte in Wachtberg bei Bonn. Weigand ist heute mit seiner zweiten Frau, der Autorin Karla Weigand, in Staufen im Breisgau ansässig. Neben seiner Tätigkeit als Fernsehjournalist befasste sich Weigand früh mit dem Themenbereich Trivialliteratur, insbesondere mit deutschsprachiger Science-Fiction. Er veröffentlichte eigene Werke dieses Genres, gab zahlreiche einschlägige Anthologien heraus und wirkte als Kritiker. Jörg Weigand ist Mitglied der Humboldt-Gesellschaft und des Förderkreises Phantastik. 2002 erhielt er den Deutschen Fantasy-Preis. Weigand hat eine Sammlung von Feldpost-Ausgaben deutscher Literatur (im Zweiten Weltkrieg) zusammengestellt, die seit 2010 als Ausstellung an verschiedenen Orten gezeigt wird. Er hat dabei in Frontlektüre: Lesestoff für und von Soldaten der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg (2010) die verschiedenen rechtlichen
, editorischen, militärischen, qualitativen und verlagsseitigen Aspekte dieses Genres untersucht.
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