Die ereignisreichen Jahre 1989/1990 haben im internationalen Ausmaß das in Europa vollendet, was 1980 in Polen mit der Solidarnosc in Bewegung geriet. Bereits damals begannen die zwei Teile des durch den'Kalten Krieg'auseinander gerissenen Kontinents, sich aufeinander zu zubewegen. Obwohl die Geschehnisse von 1989 immense Folgen für Europa und dessen Bevölkerung besaßen, ist die "Wende"gegenwärtig kaum umfassend im kulturellen Gedächtnis Europas verankert. Trotz der endlich aufgehobenen Spaltung von Stadt, Land und auch Kontinent, bleibt der Blick auf die "Wende" noch immer beschränkt und verweigert sich einer umfassenden Analyse, sowie einer Erinnerungsarbeit, die mehr als reines Gedenken sein will. In einer Vielzahl von Beiträgen beleuchten die Autoren das Phänomen der "Wende" und stellen größere Zusammenhänge in zeitgeschichtlicher aber auch geographischer Hinsicht her. Die "Wende" ist noch lange nicht in ihrer Gesamtheit vollzogen. Noch spaltet sich Europa in Bezug auf seine Erinnerungskulturen und noch ist "Europa" für das geographische Ostmitteleuropa lediglich ein zu erstrebender Mythos aber kaum Realität. Den Prozessen der "Wende", die unbestreitbar ganz Europa betrafen, Rechnung tragend, umfasst der erste Band der Studia Brandtiana sowohl Analysen der Solidarnosc-Bewegung, als auch die Thematisierung innereuropäischer, politischer Beziehungen, Bemerkungen zu literarischen Darstellungen und Krisen, sowie zur Darstellung des Geschehens im zeitgenössischen Kino.
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