Ja, ich gebe gerne zu, ich habe irgendwie etwas anderes erwartet, als ich das Buch zur Hand genommen habe. Der Titel lies mich erwarten, dass ich mit einem Rudel Werwölfe zu tun hätte, immerhin steht da ja eine Mehrzahl.
Jedoch wird eigentlich die Lebensgeschichte des jungen Adligen Niccolo
erzählt. Dieser bricht zu einer Grand Tour durch Europa auf. Am Genfer See lernt er eine Dichterrunde…mehrJa, ich gebe gerne zu, ich habe irgendwie etwas anderes erwartet, als ich das Buch zur Hand genommen habe. Der Titel lies mich erwarten, dass ich mit einem Rudel Werwölfe zu tun hätte, immerhin steht da ja eine Mehrzahl.
Jedoch wird eigentlich die Lebensgeschichte des jungen Adligen Niccolo erzählt. Dieser bricht zu einer Grand Tour durch Europa auf. Am Genfer See lernt er eine Dichterrunde kennen, darunter Lord Byron. Obwohl dieser und auch seine Freunde einen sehr schlechten Ruf genießen, gerät er in deren Sog.
Eines Tages beobachtet er ein seltsames Ritual, bei dem es den Anschein hat, Byron würde einen seiner Gefährten töten. Voller Entsetzen versucht er zu fliehen, wird jedoch von den Schöngeistern gestellt.
Daraufhin erfährt er deren Geheimnis - sie sind Werwölfe und wollten ein weiteres Mitglied aufnehmen. Unweigerlich ist er fasziniert und will sich schließlich und endlich auch verwandeln lassen.
Doch auch dieses Ritual wird gestört ehe sich Niccolos Wunsch erfüllen kann, diesmal von der Inquisition. Niccolo flieht und wähnt sich in Frankreich in Sicherheit. Bis er jedoch wieder angegriffen wird - und sich in Wolf verwandelt. Was ja nicht sein dürfte. Er macht sich auf die Suche nach den Legenden und Geheimnissen der Wölfe.
Das Thema und die Geschichte an sich sind sehr reizvoll. Die Einbindung in die Vergangenheit, zusammen mit historischen Persönlichkeiten ist sehr ansprechend. Auch sprachlich hat sich Christoph Hardebusch an dieses Setting angepasst.
Ein großes Manko ist jedoch seine Hauptperson. Ich hatte beim Lesen stets das Gefühl, ich würde Niccolo nur durch einen zarten Schleier wahrnehmen. Ich konnte mit ihm nicht mitfühlen, seine Handlungen nicht hundertprotzentig nachvollziehen. Obwohl eigentlich alles da war, was in eine solche Geschichte gehört. Eine zarte Liebe, der Niccolo entsagt, aus Angst ihr zu schaden. Ein Gegenspieler, mit dem er schließlich gezwungenermaßen zusammenarbeitet. Mächtige Schergen, die ihm auf dem Fersen sind. Trotz allem bleibt der junge Italiener ziemlich farblos. Wirklich schade.
Da bietet die Geschichte viel interessantere Personen. Als da wären der Graf Ludovico Karnstein, seines Zeichens Vampir, wie der Leser sehr schnell herausfindet. Oder auch die Anführerin der Häscher, Gioanna, die ein sehr viel versprechender Charakter ist. Sind diese beiden im Spiel, sind die Seiten wesentlich farbiger zu lesen.
Bei diesem Buch könnte ich mir eine Verfilmung mit einem charismatischen Schauspieler sehr gut vorstellen, möglich dass das eine der wenigen Ausnahmen wäre, bei der ich von einem Film zum Buch nicht enttäuscht wäre.
Nach seinen anderen Romanen hätte ich etwas mehr erwartet und vergebe wegen der vermasselten Hauptperson 3,5 Sterne.