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In dem skurrilen Titelaufsatz wird die Erforschung jener Mythenwelt der Drachen zum erkenntniskritischen Ansatzpunkt und zur Auseinandersetzung mit dem Positivismus. Der Blick auf das Drachische ist aber auch ein echter Doderer-Blick: an allen Ecken unserer Welt sieht er Gestalten, die sich ins Drachenhafte auswachsen. Außerdem enthält der Band alles das, was Doderer über fast 40 Jahre hinweg zum "Fall Gütersloh" zu sagen hatte. Hier geht es Doderer darum, seine eigene Position als Schriftsteller zu bestimmen. Im folgenden Abschnitt "zu Sprache und Literatur" findet sich als Kernstück der…mehr

Produktbeschreibung
In dem skurrilen Titelaufsatz wird die Erforschung jener Mythenwelt der Drachen zum erkenntniskritischen Ansatzpunkt und zur Auseinandersetzung mit dem Positivismus. Der Blick auf das Drachische ist aber auch ein echter Doderer-Blick: an allen Ecken unserer Welt sieht er Gestalten, die sich ins Drachenhafte auswachsen.
Außerdem enthält der Band alles das, was Doderer über fast 40 Jahre hinweg zum "Fall Gütersloh" zu sagen hatte. Hier geht es Doderer darum, seine eigene Position als Schriftsteller zu bestimmen.
Im folgenden Abschnitt "zu Sprache und Literatur" findet sich als Kernstück der zentrale Aufsatz "Grundlagen und Funktionen des Romans", in dem Doderer Einblick in die von ihm geübte schriftstellerische Praxis gibt. Nicht literarischen Vorbildern soll das Organisationsprinzip für den Roman abgelauscht werden, sondern der Musik.
In den unter dem Stichwort "Austriaca" zusammengefassten Essays geht es Doderer vor allem um die Kontinuität Österreichs: hierbei verfällt er weder den sentimentalen verklärenden Klischees noch den polemischen Modellen jener, welche sich entweder zu Festrednern oder zu beamteten Kritikern Österreichs berufen fühlen.
Den Abschluss des Bandes bildet der Traktat "Sexualität und totaler Staat". Doderer zögerte bis wenige Monate vor seinem Tod mit der Veröffentlichung dieser Arbeit, die er jedoch für die wichtigste seiner theoretischen Schriften hielt.

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Autorenporträt
Heimito (Ritter) von Doderer, 5. 9. 1896 Hadersdorf bei Wien - 23. 12. 1966 Wien. Der aus einer protestantischen Architekten- und Bauunternehmerfamilie stammende D. begann nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums 1914 in Wien mit dem Jurastudium, wurde jedoch 1915 zum Militär eingezogen und geriet 1916 als Kavallerist in russ. Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung (1920) studierte er in Wien Geschichte (Dr. phil. 1925). Danach lebte er als freier Schriftsteller und schrieb für das Feuilleton verschiedener Wiener Tageszeitungen. Am 1. April 1933 trat er in die nationalsozialistische Partei ein, die bald darauf in Österreich verboten wurde. 1936 siedelte er nach Dachau über. Er distanzierte sich bald wieder vom Nationalsozialismus und konvertierte 1940 zum Katholizismus. Im selben Jahr wurde er zur Luftwaffe eingezogen. 1946 kehrte er nach Wien zurück und besuchte von 1948 bis 1950 Kurse am Institut für österreichische Geschichtsforschung. Zahlreiche Ehrungen - u. a. Großer Ös

terreichischer Staatspreis für Literatur (1957) - bestätigten die Stellung, die er nun als Repräsentant der österreichischen Literatur der Nachkriegszeit erreicht hatte.