Gustav Glück, der die Wiener Gemäldegalerie von 1911 bis 1931 leitete, führte das Haus in die Moderne. In den vormals überfüllten Sälen präsentierte er erstmals eine großzügige Hängung und erhöhte auf diese Weise die Wirkung der einzelnen Meisterwerke. Unter seiner Direktion begann der Wandel von der kaiserlichen Sammlung zum modernen Museum.Mit Glück (1871-1952) wurde der Posten zum ersten Mal mit einem Kunsthistoriker besetzt; bisher war dieser Malern vorbehalten gewesen. Er begann das Erscheinungsbild der alten kaiserlichen Sammlung mit wissenschaftlichem Anspruch zu verändern - durch eine zeitgemäße Neupräsentation der Gemälde und eine planungsvolle Sammlungstätigkeit. Darüber hinaus änderte sich der Bestand durch alte Neuzugänge: Zahlreiche Gemälde aus den Depots wurden durch Restaurierungen und durch Röntgenuntersuchungen neu entdeckt. 1938 emigrierte Glück in die USA, sein maßgeblicher Einfluss auf die weltberühmte Wiener Gemäldegalerie wird hier erstmals umfassend gewürdigt.