Am Anfang stand das Ende der Habsburgermonarchie, am Ende der Anfang des Nationalsozialismus. Dazwischen lagen die wilden 20er-Jahre, in denen vieles von dem, was heute unser Leben prägt und ganz selbstverständlich ist, neu und besonders war: Radio und Kino, Kabarett und Jazzmusik, Kreuzworträtsel und Schnellimbiss, die Motorisierung der Landstraße und die Eroberung der Lüfte. Neben dieser "Massenkultur" erlebte damals auch die "Hochkultur" eine Blütezeit: Schönberg, Strauss und Webern revolutionierten die Konzerthäuser, Musil, Doderer und Canetti schrieben ihre Jahrhundertromane, und auch in der Kunst blieb dank Kokoschka & Co. kein Stein auf dem anderen. Und das alles, während sich die Bubikopf-Frauen emanzipierten, das "Rote Wien" im katholischen Restösterreich recht einsam war, die Börsen krachten und manche sich für einen Deutschen aus Österreich zu interessieren begannen ...