Kinderbuchtipp Oktober „Winterschwestern“ Vor langer Zeit gab es zwei Winter. Einen grausam kalten – dafür war die große Winterschwester zuständig. Die kleine Winterschwester aber sorgte für die schönen Seiten des Winters: zugefrorene Seen zum Eislaufen, Wintermärkte und Schneeballschlachten. Als die kleine Winterschwester verschwindet, wütet die große Schwester, und die Kälte wird schrecklich und schrecklicher. Und es scheint, dass nur Alfred die kleine Winterschwester finden kann. Bildgewaltig erzählt und illustriert, lädt das Märchen ein zu einem Abenteuer im klirrend kalten Norden.
Was? Alfred ist zehn Jahre alt und heckt andauernd Streiche aus. Meist lachen die Menschen in seinem Dorf, „Nebeldorf“ heißt es, über Schuhe ohne Schnürsenkel oder fehlende Socken. Sein Schutzpatron ist Gott Loki – und auch der hat es faustdick hinter den Ohren. Wo Chaos ist, fühlt Loki sich wohl. Alfred kennt die Winter gar nicht anders als grausam kalt. Und nun setzen auch noch Trolle seinem Dorf zu. Sie stehlen und werden dabei immer frecher. So kann es nicht weitergehen, beschließt das Dorf. Ragnar, Alfreds Onkel, meldet sich freiwillig, die Trolle zu suchen und die verschwundenen Dinge zurückzubringen. Alfred hat dabei ein komisches Gefühl, und so beschließt der Junge, seinem Onkel heimlich zu folgen. Ob das eine gute Idee ist, das dürfen wir hier nicht verraten …
Wie? Eine fantastisch erzählte Geschichte, ein Wikingermärchen im modernen Gewand. Es gibt Kriegerinnen, Trolle und magische Wesen. Und Zauberkräfte, die den kleinen Alfred nach und nach in einen Fuchs zu verwandeln drohen. Warum? Auch das wird nicht verraten. Nur so viel: Alfred muss die kleine Winterschwester finden, um nicht komplett zum Tier zu werden, denn sonst kann er seine Mission nicht vollenden. Und was ist eigentlich mit der kleinen Winterschwester passiert? Wie gut, dass es noch die Trolle gibt! Denn auch wenn sie echt nervig sein können: Manchmal sind sie auch eine große Hilfe. Die Kombination aus toll erzähltem Abenteuer und den atmosphärisch dichten Illustrationen machen große Freude beim Lesen und Schauen.
Für wen? Ein Buch für junge Lesende ab etwa neun Jahren – und alle anderen Menschen. Ein wunderschönes Vorlesebuch, ein Buch zum Selberlesen, und ein Buch, dessen Illustrationen zum Entdecken und Staunen einladen. Für Märchenfans genauso wie für Abenteuerlustige, denn manchmal wird es ganz schön brenzlig für Alfred. Und diese Wintergeschichte ist natürlich auch ein herrliches Geschenk – auch und gerade zu Weihnachten.
Von wem?
Autor Jolan C. Bertrand wurde 1994 geboren. Bücher, Literatur und Geschichten haben ihn schon immer fasziniert. Seine ersten erfundenen Geschichten hat er noch seinen Eltern diktiert. Heute schreibt er natürlich selbst, und wenn er nicht in ein Buch vertieft ist, reist er gerne. Sein alter Rucksack ist ihm dabei ein treuer Begleiter. Sein Traumland ist Lappland – wo auch „Winterschwestern“ spielt. Stolz ist er auf seine zwei Holzmesser, und er liebt es, Zeit mit seinen Nichten und Neffen zu verbringen. Angeblich hat Jolan auch einen Pakt mit einem Dämon aus dem hohen Norden geschlossen ... ob wir ihm das glauben können?
Illustrator Chevalier Gambette ist Franzose und kommt aus dem sonnigen Nantes. Er hat Grafikdesign studiert und liebt die Berge. Wie gut sich der Künstler in die klirrende nordische Welt einfühlen kann, das dürfen wir in „Winterschwestern“ erleben. Jede einzelne Illustration von Gambette ist wunderschön, vielschichtig und wirklich etwas Besonderes.
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