Literatur bildet Wirklichkeit ab, aber niemals 1:1; selbst wenn sich Literatur als reine Fiktion ausgibt, so existiert sie doch nicht in völliger Wirklichkeitsferne. Diesem Spannungsverhältnis, das so alt wie die Kunst ist, versucht der vorliegende Band auf die Spur zu kommen. Er tut dies in genauen Einzeluntersuchungen kanonischer, aber auch wenig bekannter Texte der Literaturgeschichte. Dabei sind Entdeckungen zu machen, aber auch liebgewordene Vorstellungen zu revidieren. Am Ende steht, wie der Titel verspricht, eine "Wirklichkeit der Literatur", die uns erlaubt, dieses Spannungsverhältnis neu zu bewerten. Davon profitieren beide, die Wirklichkeit wie die Literatur.