Was ist wirklich? Was ist die Wirklichkeit? Anhand einer epistemologischen Analyse der Physik werden Fragen diskutiert, die der Überzeugung entspringen, daß das Wissen der exakten Naturwissenschaften "formal", daß es sogenanntes Verstandeswissen ist, das als solches die Wirklichkeit nicht direkt, nicht adäquat zu reflektieren vermag, dennoch aber die exakten Naturwissenschaften zu allgemeingültigen Gesetzesaussagen über die Wirklichkeit gelangen. Die Antwort auf die Frage, wie dies möglich ist, wird in der vorliegenden Arbeit gesucht, indem Probleme der Physik sowohl in ihrer modernen Ausprägung als auch in ihren antiken Urformen und ihrer klassischen Newtonschen Gestaltung untersucht werden. Dabei ergibt sich, daß die physikalischen Begriffsbildungen maßgeblich durch das Prinzip der experimentellen Methode bestimmt sind, das die Begründung physikalischer Gesetze erst ermöglicht, zugleich aber eine Begrenztheit des physikalischen Wirklichkeitsbegriffs impliziert.