Eine zentrale theoretische Grundannahme bisheriger Öffentlichkeitstheorien hält der Realität nicht stand. Öffentlichkeit ist nicht frei von Gewalt. Gewalt bildet vielmehr selbst einen Bestandteil von Öffentlichkeit. Dies ist der Ausgangspunkt von Alexander Glasner-Hummels Studie zu den Wirkungen von Repression auf Öffentlichkeit. Sein Anspruch ist dabei ein doppelter: Einerseits analysiert er anhand der Berufsverbotspolitik im öffentlichen Dienst sowie der Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung in Deutschland umfassend empirisch, wie sich in konkreten Fällen Repression auf Diskurse und Öffentlichkeit auswirkt; andererseits nutzt er diese empirischen Analysen, zur Entwicklung eines theoretischen Modells über die allgemeinen zu Grunde liegenden Wirkungszusammenhänge. Aus der Hegemonie- und der Öffentlichkeitstheorie schöpfend, legt er die Multidimensionalität von Repressionswirkungen offen und identifiziert intervenierende Faktoren von Repressionseffekten. Sowohl empirisch als auch theoretisch sind Glasner-Hummels Ausführungen ein Gewinn und schließen eine Forschungslücke der Kommunikationswissenschaft und Soziologie.