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Produktdetails
  • Verlag: Pomp
  • Seitenzahl: 492
  • Abmessung: 245mm
  • Gewicht: 1122g
  • ISBN-13: 9783893551767
  • Artikelnr.: 21600620
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.11.1998

Arten mit antiken Wurzeln
Ursprünge von Schmetterlingsnamen / Herleitung und Deutung

Als der schwedische Naturforscher Carl von Linné im 18. Jahrhundert die binäre Nomenklatur einführte und Ordnung in die verwirrende Vielfalt der Organismen brachte, dürfte er kaum geahnt haben, wie gut sich dieses System bewähren sollte. Es ist bis heute weltweit gültig. Aufbauend auf der von Linné bevorzugten lateinischen und der griechischen Sprache, können sich Wissenschaftler seither jenseits aller sprachlichen Grenzen über Tiere und Pflanzen unterhalten.

Hinter jedem Namen steht freilich auch ein Sinn. Linné etwa bezeichnete Schmetterlinge gerne nach den Namen griechischer Helden. So verdankt der Schwalbenschwanz, Papilio machaon, seinen Artnamen dem Machaon, der von antiken Schriftstellern als Heilgott oder als militärischer Führer vor Troja beschrieben wurde. Mit dem Gattungsnamen Papilio bezeichnete Linné ursprünglich alle Schmetterlingsarten. So einheitlich sind die Forscher nach ihm allerdings selten vorgegangen. Oft wurde, wie heute vielfach noch üblich, der Ort, an dem ein Tier entdeckt worden war, für die Namensgebung verwendet. Mitunter bezog man sich aber auch auf die Flügelzeichnung, die Futterpflanzen oder man ehrte herausragende Kollegen. Doch die meisten Wurzeln finden sich in der Antike und in der Mythologie.

Daß es sich lohnt, bis zu diesen Wurzeln vorzudringen, hat der in Bergisch Gladbach lebende Bauingenieur und Entomologe Hans-Arnold Hürter erfahren. Er hat mehr als zwölf Jahre lang den Namen der mitteleuropäischen Schmetterlinge nachgespürt und so Erläuterungen, Zitate, Anekdoten und Interpretationen für mehr als 640 wissenschaftliche Bezeichnungen gesammelt. Herausgekommen ist ein Nachschlagewerk und wissenschaftliche Prosa - ein Lesebuch, in dem sich wissenschaftshistorische Schätze heben lassen. jom

Hans-Anold Hürter: "Die wissenschaftlichen Schmetterlingsnamen". Verlag Peter Pomp, Essen 1998. 494 Seiten, geb., 72 Mark.

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