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Kalifornien ist die heimatliche Küste, von der Robert Hass aufbricht, um an die fernen Ufer Asiens zu stoßen und, zurückgekehrt, einen vom Zen gewandelten Blick auf alles Vertraute zu werfen. Die Durchlässigkeit der Landschaft, die Wasserfläche vor der Tür, die Zubereitung einer Zwiebelsuppe und blühende Apfelbäume, das sind Momente, die ihm erlauben, der Intensität des erlebten Augenblicks nachzusinnen. Wollte man eine Landkarte seiner dichterischen Herkunft zeichnen, so sähe sie vielleicht so aus: Von der kurzen Form des Haiku lernte Robert Hass die Unmittelbarkeit des dichterischen Bildes,…mehr

Produktbeschreibung
Kalifornien ist die heimatliche Küste, von der Robert Hass aufbricht, um an die fernen Ufer Asiens zu stoßen und, zurückgekehrt, einen vom Zen gewandelten Blick auf alles Vertraute zu werfen. Die Durchlässigkeit der Landschaft, die Wasserfläche vor der Tür, die Zubereitung einer Zwiebelsuppe und blühende Apfelbäume, das sind Momente, die ihm erlauben, der Intensität des erlebten Augenblicks nachzusinnen. Wollte man eine Landkarte seiner dichterischen Herkunft zeichnen, so sähe sie vielleicht so aus: Von der kurzen Form des Haiku lernte Robert Hass die Unmittelbarkeit des dichterischen Bildes, von Ezra Pound den Versuch, die Sinnlichkeit vor der Abstraktion der Metapher zu retten, von W. C. Williams die Raffinesse der Einfachheit, von Whitman den epischen Atem und - mit Seitenblick auf Rilke - den hymnischen Gestus des Lobens. Robert Hass lauscht der Pause, der stummen Fuge zwischen zwei Bildern. Diesen Raum, der sich ebenso zwischen zwei Menschen auftut, gilt es zum Klingen zu bringen. In ihm ist Platz für Zartheit und Ironie, für ironische Trauer und für die traurige Einsicht, daß kaum etwas uns so fest umschließt, wie unsere Einsamkeit. Und doch wird manchmal ein Fenster aufgestoßen, von einem Vers, und dann entfalten sich Schönheit und die Tiefe der Dichtung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als "Lobpreis einer Demut gegenüber den schrecklichen und zugleich wundersamen Bedingungen unseres Daseins" versteht Rezensent Jürgen Brôcan die Gedichte des kalifornischen Dichters Robert Hass, die in einer Auswahl nun auf deutsch erschienen sind. Der auch einzeln erhältliche Band "Die Wünsche der Menschen" liegt jetzt vor als Teil der Lyrikkassette "Mein Gedicht ist mein Messer", die zeitgenössische poetische Ansätze vorstellt und neben Hass die Dichter Ralph Dutli, Lorand Gaspar und Les Murray würdigt. Brôcan sieht Hass der Kultur und Natur Kaliforniens verpflichtet, stellt ihn daher in eine Linie mit Dichtern wie Robinson Jeffers und Kenneth Rexroth. Die Gedichte kreisen nach Auskunft Brôcans vor allem um die Kleinigkeiten des Alltags, die Nuancen zwischenmenschlicher Gefühle und andere fragile Gebilde, die Hass in Beobachtung und Meditation festhält. Obwohl einige wichtige Gedichte fehlen, scheint Brôcan vorliegende Auswahl repräsentativ. Allerdings hätte er sich eine zweisprachige Ausgabe und eine etwas haltbarere Ausstattung des Bandes gewünscht.

© Perlentaucher Medien GmbH