Der vorliegende Band der Würzburger Bischofsreihe der Germania Sacra behandelt die letzten fünf Pontifikate des fränkischen Hochstifts von 1746 bis zur Aufhebung des geistlichen Staatswesens 1802. Damit ist die Series Episcoporum während des Alten Reiches insgesamt abgeschlossen. Diese Epoche ist gekennzeichnet vom allmählichen Übergang des Spätkonfessionalismus zur Aufklärung. Deren Blütezeit ab den 1760er bis in die frühen 1790er Jahre verkörpern die hervorstechenden Regierungen Adam Friedrichs von Seinsheim (1755-1779) und Franz Ludwigs von Erthal (1779-1795): Beide betrieben eine intensive Reformpolitik, vor allem im religiösen Bereich, in Schulwesen, Sozialpolitik sowie in Straßen- und allgemeinem Landesausbau. Daher gilt Würzburg in der Forschung bis heute als einer der markantesten Vorreiter der Aufklärung im damaligen katholischen Deutschland. Freilich zeigten sich neben den Fortschritten und Erfolgen zugleich Systemgrenzen, Diskursverschiebungen, Brüche und Widersprüchlichkeiten solcher Modernisierungsstrategien. Zu einer Drosselung dieses Reformkurses führten ereignisgeschichtlich jedoch die politischen Umschwünge im Gefolge der Französischen Revolution seit 1789 samt der einhergehenden Kriege gegen sie. Angesichts des unabwendbar näher rückenden Säkularisationsszenarios gingen von Würzburg noch bis zuletzt, wenn auch erfolglos, diplomatische Verhinderungsinitiativen aus. Mit Eintritt der Säkularisation 1802, die auf nahezu allen Ebenen von Gemein- und Kirchenwesen in den nächsten Folgejahren durchgeführt wurde, war die über 1000-jährige Tradition Würzburger Eigenstaatlichkeit unwiderruflich zu Ende.
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