Produktdetails
- Verlag: Frederking & Thaler
- ISBN-13: 9783894052232
- ISBN-10: 3894052236
- Artikelnr.: 12455925
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.06.2004Durch die Wüste
Schon angesichts des schmalen Bändchens kommen Zweifel, ob der Band aus der renommierten National-Geographic-Reihe dem lapidaren Anspruch des Titels gerecht werden kann. Die Zweifel werden zur Gewißheit, wenn der Leser feststellt, daß ein großer Teil des Buchs auf den Spuren Marco Polos und anderer historischer Reisender sowie mit der Geschichte der Mongolenreiche, des Dschingis Khan und des Kublai Khan vertan werden, über die man sich lieber von kompetenter Seite informieren würde. Für das eigentliche Thema, die Durchquerung der Wüste Gobi mit einer Kamelkarawane, seit Sven Hedin und anderen Forschern ein klassischer Knabentraum, bleibt nur ein schmaler Teil - und der bleibt merkwürdig unanschaulich. Was erfahren wir von der Gobi? Daß es da sehr hohe Sanddünen gibt, die die Karawane zu Umwegen zwingen; daß es Salzseen gibt, was den Autor, nicht aber den Leser überrascht, und daß Trinkwasser sehr knapp ist. "Die Frage der Wasserversorgung ist das Schlüsselproblem in der Wüste." Ansonsten allerlei Ärger mit Kamelen, Kameltreibern und den Mitreisenden, aber über Antrieb und Einsichten so gut wie nichts. Außer der Wüste hat der Autor noch andere Orte der Inneren Mongolei bereist, nach welchem Plan und weshalb, das wird selten klar. Die Karte mit den Reiserouten hilft auch nicht weiter. Sie ist sehr lückenhaft und kein Ruhmesblatt für den Verlag, dem wir so viele vorbildliche Publikationen verdanken. Dessen Interesse am Buch scheint überhaupt gering gewesen zu sein. Der Klappentexter etwa verwechselt die Gobi mit der Sahara.
H.E.R.
"Die Wüste Gobi" von Bruno Baumann. Erschienen in der Reihe "National Geographic Taschenbücher". Verlag Frederking & Thaler, München 2004. 192 Seiten, 26 Farbfotos, zwei Karten. Broschiert, elf Euro. ISBN 3-89405-223-6.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schon angesichts des schmalen Bändchens kommen Zweifel, ob der Band aus der renommierten National-Geographic-Reihe dem lapidaren Anspruch des Titels gerecht werden kann. Die Zweifel werden zur Gewißheit, wenn der Leser feststellt, daß ein großer Teil des Buchs auf den Spuren Marco Polos und anderer historischer Reisender sowie mit der Geschichte der Mongolenreiche, des Dschingis Khan und des Kublai Khan vertan werden, über die man sich lieber von kompetenter Seite informieren würde. Für das eigentliche Thema, die Durchquerung der Wüste Gobi mit einer Kamelkarawane, seit Sven Hedin und anderen Forschern ein klassischer Knabentraum, bleibt nur ein schmaler Teil - und der bleibt merkwürdig unanschaulich. Was erfahren wir von der Gobi? Daß es da sehr hohe Sanddünen gibt, die die Karawane zu Umwegen zwingen; daß es Salzseen gibt, was den Autor, nicht aber den Leser überrascht, und daß Trinkwasser sehr knapp ist. "Die Frage der Wasserversorgung ist das Schlüsselproblem in der Wüste." Ansonsten allerlei Ärger mit Kamelen, Kameltreibern und den Mitreisenden, aber über Antrieb und Einsichten so gut wie nichts. Außer der Wüste hat der Autor noch andere Orte der Inneren Mongolei bereist, nach welchem Plan und weshalb, das wird selten klar. Die Karte mit den Reiserouten hilft auch nicht weiter. Sie ist sehr lückenhaft und kein Ruhmesblatt für den Verlag, dem wir so viele vorbildliche Publikationen verdanken. Dessen Interesse am Buch scheint überhaupt gering gewesen zu sein. Der Klappentexter etwa verwechselt die Gobi mit der Sahara.
H.E.R.
"Die Wüste Gobi" von Bruno Baumann. Erschienen in der Reihe "National Geographic Taschenbücher". Verlag Frederking & Thaler, München 2004. 192 Seiten, 26 Farbfotos, zwei Karten. Broschiert, elf Euro. ISBN 3-89405-223-6.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main