Die Sandwüsten Afrikas, die einsamen Trockengebiete Australiens, die Steppenwüsten Zentralasi-ens und die Küstenwüsten Südamerikas: diese beeindruckenden Landschaften aus Sand, Fels und Geröll hatten, auch wenn sie nur wenigen als Lebensraum dienten, schon immer eine immense Anziehungskraft auf die Menschen.Dieser Ausstellungskatalog zeigt die Entstehung und Veränderung von Wüsten und das Leben in und mit der Wüste. Er stellt die faszinierenden Pflanzen- und Tierwelten ebenso vor wie die Überlebensstrategien der Wüstenvölker, seien es nun Aborigines,Tuareg, Turkmenen, Mongolen, Nazca oder Pueblo. Ihr Leben mit der Wüste hat sie flexibel und widerstandsfähig gemacht. Deswegen verstehen sie es auch, auf Einflüsse der westlichen Zivilisation phantasievoll zu reagieren.Die Abhängigkeit der Wüstenvölker von den Wasservorkommen führt die Abhängigkeit des Men-schen von Natur und Klima vor Augen. Am Beispiel Wüste wird deutlich, wie stark sich die kli-matischen Veränderungen auf den Menschen auswirken.Aber auch der Mensch hat Einfluss auf die Wüste. Einerseits gefährden manche seiner Eingriffe das sensible Öko-System Wüste, andererseits helfen natürliche Wasserspeicher, Bewässerungssysteme und moderne Wasserprojekte, die Trockenheit zu überwinden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.12.2006Wo kein Wildbach rauscht
Die einen deuten mit Wüste Erfahrungen wie Leere, Einsamkeit, Zerstörung und läuternde Prüfung subtil aus, andere sehen in der lebensfeindlichen Ödnis ganz konkret das Gegenbild zur Vorstellung des üppig sprießenden Lebens. Wie vielfältig und überraschend die geographische Formation wirklich ist und daß sich die Wüsten weltumspannend gefährlich ausbreiten, zeigt der Band "Die Wüste", der passend zum nun zu Ende gehenden UN-"Jahr der Wüste" erscheint und als Begleitbuch diente zu einer Bayerischen Landesausstellung in Rosenheim. Kenntnisreich vermitteln kluge Texte und die üppige Illustration, wie die Bewohner ganz unterschiedlicher Wüsten - von den Aborigines über die Tuareg, Turkmenen und Mongolen bis zu den Nazca und den Pueblo-Indianern - sich mit speziellen Strategien an die wasserarmen Umweltbedingungen angepaßt haben, die von Sand, Fels und Geröll, von Hitze und Kälte diktiert werden. Die Autoren verdeutlichen, daß die Wüste über ihre metaphorische Bedeutung hinaus genauso Kulturraum wie Naturraum ist. Die Überlebensstrategien der Pflanzen und das überraschend mannigfaltige Tiervorkommen in den Sandwüsten Afrikas, den australischen Trockengebieten, den zentralasiatischen Steppenwüsten und den Küstenwüsten Südamerikas kommen dabei nicht zu kurz. Das Lesevergnügen hätte allerdings größer sein können, wenn sich die Autoren einer einfacheren und klaren Sprache mit weniger Substantivierungen bedient hätten. Ein Register und ein Autorenverzeichnis wären ein zusätzlicher Gewinn gewesen.
ken
"Die Wüste" herausgegeben von Claudius C. Müller und Inés de Castro. Primus Verlag, Darmstadt 2006. 208 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Gebunden, 29,90 Euro. ISBN 3-89678-566-4.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die einen deuten mit Wüste Erfahrungen wie Leere, Einsamkeit, Zerstörung und läuternde Prüfung subtil aus, andere sehen in der lebensfeindlichen Ödnis ganz konkret das Gegenbild zur Vorstellung des üppig sprießenden Lebens. Wie vielfältig und überraschend die geographische Formation wirklich ist und daß sich die Wüsten weltumspannend gefährlich ausbreiten, zeigt der Band "Die Wüste", der passend zum nun zu Ende gehenden UN-"Jahr der Wüste" erscheint und als Begleitbuch diente zu einer Bayerischen Landesausstellung in Rosenheim. Kenntnisreich vermitteln kluge Texte und die üppige Illustration, wie die Bewohner ganz unterschiedlicher Wüsten - von den Aborigines über die Tuareg, Turkmenen und Mongolen bis zu den Nazca und den Pueblo-Indianern - sich mit speziellen Strategien an die wasserarmen Umweltbedingungen angepaßt haben, die von Sand, Fels und Geröll, von Hitze und Kälte diktiert werden. Die Autoren verdeutlichen, daß die Wüste über ihre metaphorische Bedeutung hinaus genauso Kulturraum wie Naturraum ist. Die Überlebensstrategien der Pflanzen und das überraschend mannigfaltige Tiervorkommen in den Sandwüsten Afrikas, den australischen Trockengebieten, den zentralasiatischen Steppenwüsten und den Küstenwüsten Südamerikas kommen dabei nicht zu kurz. Das Lesevergnügen hätte allerdings größer sein können, wenn sich die Autoren einer einfacheren und klaren Sprache mit weniger Substantivierungen bedient hätten. Ein Register und ein Autorenverzeichnis wären ein zusätzlicher Gewinn gewesen.
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"Die Wüste" herausgegeben von Claudius C. Müller und Inés de Castro. Primus Verlag, Darmstadt 2006. 208 Seiten, zahlreiche Farbfotos. Gebunden, 29,90 Euro. ISBN 3-89678-566-4.
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