Ibn Battuta gilt als der Marco Polo des Orients. Im 14. Jahrhundert reiste er von Marokko über Mekka und Indien bis nach China. Seine berühmten Reiseberichte erscheinen endlich in einer neuen Übersetzung, die dem Leser die Lebendigkeit und Frische des Originals vermittelt. Die Reisen des Ibn Battuta muten märchenhaft an: Er besuchte nahezu alle islamischen Länder seiner Zeit, das christliche Konstantinopel, die Malediven und China. Immer wieder verweilte er, um als Richter zu dienen, zu heiraten und Kinder zu zeugen. Ibn Battuta nimmt seine Leser mit auf abenteuerliche Schiffsreisen und Karawanenzüge. Er beschreibt fremdartige Städte und Menschen, Pflanzen und Tiere, Herrscher und Wundertäter. Durch seine persönliche und farbige Erzählweise wirkt er geradezu modern. - Hat Ibn Battuta das alles wirklich erlebt? Ralf Elger zeigt in seinem informativen Nachwort, dass der gesamte Bericht eine Erfindung sein dürfte - aber eine geniale! Erläuterungen zu den erwähnten Orten, Personen und Sachen runden die Neuübersetzung ab.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Hingerissen zeigt sich Rezensent Jörn Schulz von den Reisebeschreibungen des Marokkaners Ibn Battuta (1304-1377). Das Buch des Forschungsreisenden liefert in seinen Augen eine der "genauesten Beschreibungen" der islamischen Welt im 14. Jahrhundert, obwohl sie höchst fantasiereich und voll von Fabeln und Wunderberichten ist. Dass Ibn Battuta gar nicht an allen von ihm beschriebenen Orten gewesen sein kann, wie der Übersetzer Ralf Elger im Nachwort nachweist, dass er auch abgeschrieben und sich anderer Quellen bedient hat, schmälert für Schulz nicht die Bedeutung dieser Reisebeschreibungen. Er charakterisiert sie als Mischung aus Märchen und enzyklopädischen Bericht, in dem Ibn Battuta das Wissen gebildeter Araber seiner Zeit über die damals bekannte Welt zusammengefasst hat. Das Fazit des Rezensenten: eine "in jeder Hinsicht wundervolle Geschichte".
© Perlentaucher Medien GmbH
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