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Im modernen Märchen wird der glücklich, der seiner Intuition folgt. Karl Leberecht Immermann reist im Herbst 1837 durch den Spessart und entdeckt abseits des Weges verwunschene Idyllen. Dort spielt sein Märchen"Die Wunder im Spessart"- die beiden Helden Petrus und Konrad suchen nach dem richtigen Leben.
Immermanns"Waldmärchen"ist ediert nach der Erstausgabe von 1839. Ein Essay interpretiert die hellsichtige und spannende Erzählung zwischen Romantik und Realismus. Vielfältige Materialien liefern detaillierte Informationen. Illustrationen von Ulrichadolf Namislow zeigen überraschende Perspektiven.
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Produktbeschreibung
Im modernen Märchen wird der glücklich, der seiner Intuition folgt. Karl Leberecht Immermann reist im Herbst 1837 durch den Spessart und entdeckt abseits des Weges verwunschene Idyllen. Dort spielt sein Märchen"Die Wunder im Spessart"- die beiden Helden Petrus und Konrad suchen nach dem richtigen Leben.

Immermanns"Waldmärchen"ist ediert nach der Erstausgabe von 1839. Ein Essay interpretiert die hellsichtige und spannende Erzählung zwischen Romantik und Realismus. Vielfältige Materialien liefern detaillierte Informationen. Illustrationen von Ulrichadolf Namislow zeigen überraschende Perspektiven.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2004

Vom Spessart inspiriert

Eine Reise durch den Spessart inspirierte den Dichter Karl Immermann, der von 1796 bis 1840 lebte, vor mehr als 150 Jahren zu seiner Erzählung "Die Wunder im Spessart. Waldmärchen", die jetzt in dem kleinen Logo Verlag Eric Erfurth in Obernburg erstmals als eigenständige Publikation veröffentlicht worden ist. Der im Mittelalter spielende Text ist für die Region von besonderem Reiz, da, wie die Edition aufdeckt, der sagenumwobene Wald mit seinen verwunschenen Idyllen die Phantasie des Autors angeregt hatte.

In seinem Tagebuch schreibt er über den Spessart: "Die Natur ist nicht, was man im Sinne der Touristen eine schöne zu nennen pflegt, aber sie ist eigenthümlich, und das ist für mich ihre Schönheit. Man hat recht das Gefühl eines Urgermanischen Forstes." Die Erzählung läßt die beiden ungleichen Jugendfreunde Petrus und Konrad auf der historisch belegten Heerstraße im Spessart aufeinandertreffen. Während Ritter Konrad das Leben liebt und nur das lernt, was er unmittelbar braucht, ist der fahrende Schüler Petrus ehrgeizig und gibt sich nicht mit dem bloßen Augenschein zufrieden. Nach einem gemeinsamen Frühstück trennen sie sich und treffen nach Ablauf einer Stunde, in der sich ihr Schicksal entscheidet, erneut zusammen. Im Gegensatz zu vielen Volksmärchen, in denen die Leistungswilligen und Hilfsbereiten letztendlich auch im Sinne einer ausgleichenden Gerechtigkeit reichlich belohnt werden, fährt bei Immermann derjenige am besten, der wie Konrad seiner Intuition vertraut.

Damit werde das "Waldmärchen" zum Antimärchen, das die Weltsicht der Grimmschen Märchen in Frage stelle, schreibt die Literaturwissenschaftlerin Barbara Mahlmann-Bauer aus Bern in dem beigefügten Essay. Das Buch wird am 4. Dezember um 18 Uhr im Rahmen des Kulturwochenherbstes des Landkreises Miltenberg in der Kochsmühle vorgestellt. Der Schauspieler Arne Dechov wird aus der Erzählung vorlesen und Mahlmann-Bauer in das "Waldmärchen" einführen. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

Die Erzählung ist ediert nach der Erstausgabe von 1839. Sie wird ergänzt um ein ausführliches Essay der an der Berner Universität lehrenden Professorin. Quellentexte, ein Glossar und ein Literaturverzeichnis liefern darüber hinaus vielfältige Informationen. Ulrichadolf Namislow, Professor an der Fachhochschule für Gestaltung in Mainz, hat den Band um pfiffige Illustrationen bereichert.

AGNES SCHÖNBERGER

Karl Immermann: "Die Wunder im Spessart. Waldmärchen", 128 Seiten, erschienen im Logo Verlag Eric Erfurth in Obernburg, Preis: 15 Euro.

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