Eine Gartenparty der Weltliteratur, bei der jeder auf seine Kosten kommt. Eine fesselnde Chronik der Romanliteratur, mit über 300 biographischen Skizzen, unterbrochen von Warnhinweisen vor Langweilern und überschätzten Romanciers: Vergessen sie alles, was sie über Literaturwissenschaft, Nachschlagewerke und Deutschunterricht wissen. "Der Roman-Verführer" von Rolf Vollmann ist eine herrlich freche, frappierend kluge und ungemein unterhaltsame Widerrede gegen falsches Pathos, blinde Dichterverehrung und einfallsloses Gelehrtentum. Vollmann öffnet die Schatztruhe europäischer und amerikanischer Romane aus der Zeit von 1800 bis 1930. Tausende Romane hat er für uns gelesen. Und nun erzählt er von ihnen - überzeugt davon, daß große Romane bis heute von der Mund-zu-Mund-Propaganda ihrer Liebhaber leben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.04.1997ROLF VOLLMANN, Mitarbeiter dieser Zeitung und den Lesern des Literaturblatts nicht nur durch die Serie "Durchs Jahrhundert des Romans" bekannt, ist ein großer Leser. Einhundertdreißig Jahre Geschichte des Romans, dreihundertzwanzig Autoren, mehr als tausend Werke, neun Jahre überwiegend lustvoller Lektüre und die in einer Fußnote verborgene Erkenntnis, daß der Leser das Leben nicht derart versäumt, "wie die Nichtleser das gern hätten" - all das vereint Vollmanns Buch "Die wunderbaren Falschmünzer", ein in der "Anderen Bibliothek" erschienener "Roman-Verführer", der jetzt bereits in der einbändigen Erfolgsausgabe vorliegt. Ein Roman der Romane, dessen mehr als tausend Seiten Freude bereiten, und ein Werk, von dem man sagen möchte, was Vollmann selbst in einer Fußnote über Fouqués 1811 erschienenen Roman "Der Todesbund" notiert: "Das ist hübsch und elegant." (Rolf Vollmann: "Die wunderbaren Falschmünzer". Ein Roman-Verführer. 1800 bis 1930. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1997. 1088 S., geb., 78,- DM.) F.A.Z.
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