„Wunderbare Jahre“ sind es, wenn man jung ist und sein Leben unbeschwert genießen kann. Was aber, wenn man seine „wunderbaren Jahre“ in einem Staat verbringt, der seine Jugend bevormundet, kontrolliert und einschüchtert?
Davon erzählt Reiner Kunze in seinen Geschichten. Dazu gehört zum Beispiel
ein Zwölfjähriger, der sich freiwillig zum Pistolenschießen meldet und den Mitschüler bedauert, dessen…mehr„Wunderbare Jahre“ sind es, wenn man jung ist und sein Leben unbeschwert genießen kann. Was aber, wenn man seine „wunderbaren Jahre“ in einem Staat verbringt, der seine Jugend bevormundet, kontrolliert und einschüchtert?
Davon erzählt Reiner Kunze in seinen Geschichten. Dazu gehört zum Beispiel ein Zwölfjähriger, der sich freiwillig zum Pistolenschießen meldet und den Mitschüler bedauert, dessen Finger zum Abdrücken zu kurz sind. Dazu gehört auch Michael, der einfach nur mal die Bibel lesen will und dadurch zum „unsicheren Element“ für den Staat wird. In der Schule müssen „optimistische“ Farben getragen werden und eine Nickelbrille erweist sich als „imperialistischer Modeeinfluss“.
Aber der Autor zeigt nicht nur den Druck, der ausgeübt wurde, sondern auch, dass die Jugend kritisch war, nachfragte und ihren eigenen Weg fand. Seine Geschichten sind kurz und prägnant, er dokumentiert, aber kommentiert nicht. Häufig habe ich beim Lesen zunächst gelacht, dann aber den Kopf geschüttelt darüber, wie unerträglich die Erziehungsmaßnahmen in der DDR waren. Oft war ich auch einfach nur schockiert. Da solche Episoden in keinem Geschichtsbuch stehen, müsst ihr diese unbedingt lesen. Ein absolut empfehlenswertes Buch!