"Die wundersamen Abenteuer der Galina Petrowna" konnte mich wirklich sehr begeistern. Eine schrullige alte Dame kann sich behaupten und sich gemeinsam mit ihrer Freundin Soja zu ihrem Recht verhelfen lassen. Ob es wirklich ihr Recht ist, stelle ich nicht in Frage, da jeder Mensch eine andere
Auffassungsgabe besitzt und von dieser Gebrauch machen wird.
Es ist skurril und auf eine gewisse Art und…mehr"Die wundersamen Abenteuer der Galina Petrowna" konnte mich wirklich sehr begeistern. Eine schrullige alte Dame kann sich behaupten und sich gemeinsam mit ihrer Freundin Soja zu ihrem Recht verhelfen lassen. Ob es wirklich ihr Recht ist, stelle ich nicht in Frage, da jeder Mensch eine andere Auffassungsgabe besitzt und von dieser Gebrauch machen wird.
Es ist skurril und auf eine gewisse Art und Weise sehr amüsant in das Russland der 90er einzutauchen. Man erlebt Armut, Kapitalismus und einen Aufbruch. Der Mensch beginnt sich zu verändern und in all dem steckt Galina Petrowna und muss sich behaupten. Trotz ihres Alters kann sie überzeugen, was sehr imponierend ist und dem Buch wirklich die nötige Würze verleihen konnte.
Sehr amüsant sind die Wege, die Galina Petrowna geht, um ihren Hund zu retten, der ohne Halsband als Straßenköter gekennzeichnet ist. Mitja, der überall als Hundemörder bekannt ist, da er die Straßen von Hunden befreit, kommt in den Genuss Bekanntschaft mit Galina Petrowna zu machen. Dieses lässt ihn nicht kalt und er beginnt sich nach und nach zu verändern. Zuvor hielt er seine Rituale ein und nun lässt er eines nach dem anderen ausfallen. Manchmal kommt auch die Liebe in die Quere, die zum Umdenken und Loslassen einlädt. Schuld an der ganzen Misere ist Boroda, die sich in Galina Petrownas Herz geschlichen hat und ihr in Einsamkeit Trost gespendet hat. Nun ist der Hund dem Tod geweiht und viele Menschen beteiligen sich an ihrer Rettung. Amüsant ist, das auch die Gedanken der Hündin ihren Platz im Roman finden, was doch eher unüblich ist, dem Roman aber eine andere Note vergeben kann. Das der Verehrer Galinas auch gerettet werden muss, ist eher zweitrangig. Im Nachhinein wird sich herausstellen, das Mitja und auch Wasja eine gemeinsame Vergangenheit haben. Auch Soja wird Dinge offenbaren, die die Vergangenheit in ein anderes Licht rückt und eine sehr lange bestehende Freundschaft gefährden könnte. Vieles wird eine Wendung nehmen, was sich nicht vermuten ließ, nachdem ich begann den Roman zu lesen. Die unterschiedlichen Menschen könnten verschiedener nicht sein und das gab dem Roman einen wirklich interessanten Rahmen. Ich konnte mich sofort auf die Story einlassen, auch wenn diese oder jenes sehr überspitzt und unglaubwürdig dargestellt wurde, dennoch konnte der Charme der Protagonisten überzeugen.
Insgesamt ist der Roman eigentümlich wie sein Cover. Eine russische Provinzstadt die Kopf steht, was ich als sehr passend empfunden habe. Es wirkt ansprechend und weckte meine Neugier. Gerne eine Leseempfehlung für ein doch recht außergewöhnliches Buch.