Als im Jahre 1603 der 21-jährige schottische Schneiderjunge William Lithgow
unter dem Fenster seiner Liebsten singt, schneiden ihm ihre Brüder beide
Ohren ab. Da entschließt sich der junge Mann, in den Orient aufzubrechen, wo
unter dem Turban der Verlust von zwei Ohren nicht auffällt. Meist zu Fuß
bereist er weite Teile der Welt. Seine insgesamt drei "leidvollen Wanderungen"
führen ihn quer durch Europa und bis nach Arabien, Ägypten, Abessinien,
und so wird er einer der ersten Augenzeugen in unbekannten Weltregionen,
ein detailscharf berichtender, oft unfreiwillig amüsanter Erzähler, dem vor allem
eines abgeht: die Gabe zu reisen. Folglich ist sein Reisebericht einmalig nicht
nur durch den Farbenreichtum und den Radius seiner Schilderungen, sondern
mehr noch durch den Eigensinn dieses Mannes, den weniger die Lust als ein
eiserner Widerwille vorantrieb.
William Lithgow, der erste Pauschal-Tourist dank seiner Pauschal-Urteile,
wurde durch seinen streitbaren Charakter zu einem einzigartigen Reiseschriftsteller
in einer eigenen, so nie gesehenen Welt. Erstmals nun erscheint
der Text auf Deutsch, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von
Georg Deggerich, mit einem Vor- und einem ausführlichen Nachwort von
Roger Willemsen und zwölf farbenprächtigen Illustrationen von Papan.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
unter dem Fenster seiner Liebsten singt, schneiden ihm ihre Brüder beide
Ohren ab. Da entschließt sich der junge Mann, in den Orient aufzubrechen, wo
unter dem Turban der Verlust von zwei Ohren nicht auffällt. Meist zu Fuß
bereist er weite Teile der Welt. Seine insgesamt drei "leidvollen Wanderungen"
führen ihn quer durch Europa und bis nach Arabien, Ägypten, Abessinien,
und so wird er einer der ersten Augenzeugen in unbekannten Weltregionen,
ein detailscharf berichtender, oft unfreiwillig amüsanter Erzähler, dem vor allem
eines abgeht: die Gabe zu reisen. Folglich ist sein Reisebericht einmalig nicht
nur durch den Farbenreichtum und den Radius seiner Schilderungen, sondern
mehr noch durch den Eigensinn dieses Mannes, den weniger die Lust als ein
eiserner Widerwille vorantrieb.
William Lithgow, der erste Pauschal-Tourist dank seiner Pauschal-Urteile,
wurde durch seinen streitbaren Charakter zu einem einzigartigen Reiseschriftsteller
in einer eigenen, so nie gesehenen Welt. Erstmals nun erscheint
der Text auf Deutsch, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von
Georg Deggerich, mit einem Vor- und einem ausführlichen Nachwort von
Roger Willemsen und zwölf farbenprächtigen Illustrationen von Papan.
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" Es gefiel ihm nicht nur durchaus gar nichts, was er sah und traf, sondern es missfiel ihm alles . . . Seine Galligkeit war unersättlich."
Franz Blei
Franz Blei
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ein " Meisterwerk der frühen Reiseliteratur" erblickt Wolfgang Schneider in William Lithgows 1632 erschienenem Bericht über seine "wundersamen Irrfahrten", der endlich in deutscher Übersetzung und jetzt auch als gekürzte Hörfassung vorliegt. Das von Georg Deggerich übersetzte und von Roger Willemsen herausgegebene Werk ist für ihn ein mitreißender Abenteuerroman, ein wichtiges historisches Dokument und Kuriosum zugleich. Der Bericht - Lithgow legte auf drei Reisen durch Europa, Nordafrika und Vorderasien 36.000 Meilen zurück - scheint ihm wegen seiner temperamentvollen Art bestens für eine Hörfassung geeignet. Der schimpfend durch die Welt ziehende Autor hat für ihn etwas von Thomas Bernhard. Er lobt ihn als "scharfen Beobachter" und attestiert ihm Witz, klaren Verstand und "Sinn für Situationskomik", die im Hörbuch gut zur Geltung kämen. Gefallen hat Schneider auch die Lesung von Roger Willemsen, der hier "ruhig und eindringlich" vortrage.
© Perlentaucher Medien GmbH
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