Populismus ist in aller Munde und die Frage nach seiner inhaltlichen Bestimmung rückt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein Rekurs auf die namensgebende Protestbewegung in den USA des ausgehenden 19. Jahrhunderts wird hierbei jedoch meist vermieden. Tobias Müller fragt daher nach dem politischen Denken jener historischen Populisten und kommt zu überraschenden Ergebnissen, die mindestens den deutschsprachigen Forschungskonsens revidieren. Im Vergleich zu heutigen Charakterisierungsversuchen - anti-pluralistisch, traditionalistisch, anti-intellektualistisch - war der Populismus ursprünglich erstaunlich progressiv und an der Beförderung öffentlicher Debatten interessiert, die sich über eine weit verbreitete Symbolpolitik erheben sollten.
»Liest man die in Müllers Studie entwickelten Ausführungen mit aufmerksamem Interesse und nimmt man ihre Lehren ernst, wird man mit einem wohltuend distanzierten und zugleich geschärften Blick auf die Gegenwart ausgestattet.«
Jürgen Overhoff, International Journal for Historiography of_Education, 1 (2021) 20210316
Jürgen Overhoff, International Journal for Historiography of_Education, 1 (2021) 20210316