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Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: "Das Glockenspiel vom Kreml läutete Olympia ein oder das, was davon übrig blieb. Moskau bot eine Ouvertüre von Weihe und Wucht. Gigantisches Marionettenspiel. (...) Von der Zurschaustellung kerniger Jugend nach der Leitbildung der Körperkultur bis zum Paradeschritt, mit dem sie die Olympiaflagge zu Beethovens Hymne an die Freude ins Stadion trugen. (...) Hundert Völker der Sowjetunion in sozialistischer Lebensfreude vereint. Brot…mehr

Produktbeschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: "Das Glockenspiel vom Kreml läutete Olympia ein oder das, was davon übrig blieb. Moskau bot eine Ouvertüre von Weihe und Wucht. Gigantisches Marionettenspiel. (...) Von der Zurschaustellung kerniger Jugend nach der Leitbildung der Körperkultur bis zum Paradeschritt, mit dem sie die Olympiaflagge zu Beethovens Hymne an die Freude ins Stadion trugen. (...) Hundert Völker der Sowjetunion in sozialistischer Lebensfreude vereint. Brot und Spiele wie im alten römischen Kaiserreich. Kriegshelden und Gladiatoren werden ähnlich pompös in das Kolosseum eingezogen sein. Ja, sogar ein römischer Feldherrenwagen - welch peinlicher Kitsch - durfte in Moskau nicht fehlen. Fanfaren schmettern, Tauben schwirren auf - offenbar haben sie aber die Friedenspost für Afghanistan liegenlassen. Mixtur aus byzantinischem Pomp und sozialistischem Bombasmus. Gesten des Protests. Die Magier aus dem Kreml ersparten den Fernsehzuschauern im Lande und in aller Welt den Blick auf die störenden Olympiafahnen. Der Kommentator des sowjetischen Fernsehens nannte die Demonstration einen plumpen Komplott, der fehlgeschlagen ist und erklärte, es handele sich um Länder, in denen die Sportler im Konflikt mit ihren Regierungen lebten. Trauer muß Olympia tragen. (...) Als ihn (Breschnew, Anmerkung des Verfassers) der Beifall von den Rängen des Leninstadions erreichte und durch keinen einzigen Pfiff gestört wurde, hob er den rechten Arm, kein Winken - halb Segen, halb imperiale Geste. Im Gänsemarsch folgten die top twenty der sowjetischen Nomenklatur. Im großen Geviert zwischen der Uniformierten-Kette am Rande der Aschenbahn und dem steinernen Baldachin der Führung gruppierte sich die Creme der sowjetischen Gesellschaft. Die Begleiterinnen der Dekorierten schienen bisweilen westlichen Modejournalen entstiegen.". So beschrieb die Presse am 19. Juli 1980 ihre Eindrücke von der Eröffnungsfeier der XXII. Olympischen Sommerspiele in Moskau. Der fünfte IOC-Präsident Avery Brundage bezeichnete Olympia einst als "die größte soziale Kraft dieser Welt." Seine Begründung: "Wo anders kann man Kommunisten, Kapitalisten, Royalisten und Sozialisten vereint marschieren sehen, wenn nicht bei den Olympischen Spielen." Doch 1980 in Moskau war es anders, wie die Schilderung der FAZ schon ahnen lässt, wo abfällige Äußerungen über den Sozialismus und Begriffe wie Protest oder Komplott fielen. [...]
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