Der Leser sieht Galilei dabei zu, wie er die Geschwindigkeit einer Messingkugel, die eine schiefe Ebene herabrollt, mit dem gleichmäßigen Taktschlag eines Liedes misst. Er beobachtet Newton, der mit einem Prisma umherkriecht, um das Licht in seine Farbkomponenten zu zerlegen. Er trifft auf die präparierten Frösche, mit denen Galvani die Kräfte der Elektrizität bei der Muskelbewegung studierte, ebenso wie auf die berühmten Hunde Pawlows, an denen dieser das Prinzip der Klassischen Konditionierung entdeckte.
"Ebenso elegant wie die hier beschriebenen Experimente."
Wall Street Journal
"Ebenso elegant wie die hier beschriebenen Experimente."
Wall Street Journal
Die naturwissenschaftliche Forschung hat mittlerweile industrielle Maßstäbe angenommen. Nur selten noch werden die Grenzen unserer Erkenntnisse von ein oder zwei Forschern allein beträchtlich verschoben. Der Wissenschaftsjournalist George Johnson hat das mit Wehmut festgestellt. Weil er die mit geradliniger Eleganz geplanten und ausgeführten Versuche der Forscher vermisst, hat er eine Auswahl von ihnen in seinem Buch dargestellt. Er selbst ist sich dessen bewusst, dass es eine extrem subjektive Auswahl geworden ist. Aber ihm geht es auch nicht so sehr um die Personen, sondern vielmehr um die Schönheit und logische Klarheit dieser Experimente. Mit Liebe zitiert er einen Bericht über die Tröpfchenversuche, mit denen Robert Millikan die Ladung des Elektrons ermittelte: "Das Feld war voller kleiner Sternchen in allen Farben des Regenbogens . . . Die kleineren Tröpfchen schienen beinahe eine Minute lang in der Luft hängen zu bleiben. Sie vollführten da einen äußerst faszinierenden Tanz." Die romantische Phase in der Erforschung der Elektrizität, die schon auf die Versuche Luigi Galvanis mit Fröschen hinweist, führt er mit einem Hinweis auf öffentliche Vorführungen ein: "Eine junge Frau aus dem Publikum erhielt eine elektrische Ladung und elektrifizierte sodann ihren Begleiter mit einem unvergesslichen Kuss." Der Funke der Begeisterung über die Schönheit der Experimente springt bei der Lektüre auf den Leser über. (George Johnson: "Die zehn schönsten Experimente der Welt". Aus dem Englischen von Elsbeth Ranke. Verlag C. H. Beck, München 2009. 208 S., geb., 17,90 [Euro].) G.P
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