Wenn man Festa Bücher aufschlägt, muss man ja auf alles gefasst sein. Denn hinter jedem Buchdeckel verbirgt sich eine besondere Geschichte.
Was mir allerdings mit „Die zehntausend Türen“ geschenkt wurde, damit hätte ich nicht gerechnet. Bereits auf den ersten Seiten habe ich mein Herz an die
Geschichte verloren und sollte bis zum Ende verzaubert werden.
Januarys Geschichte ist so voller…mehrWenn man Festa Bücher aufschlägt, muss man ja auf alles gefasst sein. Denn hinter jedem Buchdeckel verbirgt sich eine besondere Geschichte.
Was mir allerdings mit „Die zehntausend Türen“ geschenkt wurde, damit hätte ich nicht gerechnet. Bereits auf den ersten Seiten habe ich mein Herz an die Geschichte verloren und sollte bis zum Ende verzaubert werden.
Januarys Geschichte ist so voller Wortgewandtheit, voller Magie und voller Emotionen. Es ist eine Geschichte in einer Geschichte und doch ist alles real, zumindest in Januarys Leben. Sie wächst als Mündel in einem riesigen Anwesen mit einem einflussreichen Ziehvater auf, während ihr Vater ständig auf Reisen ist, um geheimnisvolle Artefakte aufzustöbern.
January verbringt sehr viel Zeit alleine und verliert sich in ihren Büchern. Als sie eines Tages ein Buch mit dem Titel „Die zehntausend Türen“ findet, lernt sie nicht nur eine neue Welt kennen, sondern findet sich auch selbst.
Um euch den Stil von „Die zehntausend Türen“ zu beschreiben fehlen mir wirklich die Worte. Das Buch ist komplex und definitiv anders. Dennoch verläuft es auch geradlinig, auch wenn man das zunächst so gar nicht erkennt. Nach und nach ergeben alle Enthüllungen Sinn und man sitzt nur noch staunend vor dem Buch. Und wartet auf die nächste Offenbarung, die nicht nur Januarys Welt in Stücke reißt. Die Autorin zaubert hier eine ganz eigene Welt, die doch auch ihre magischen Seiten hat, aber doch auch die grausame Realität beinhaltet. Und ich bin echt beeindruckt von ihrem Ideenreichtum.
Ich habe etwas länger gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Einfach weil ich mich nach 100 Seiten nicht mehr richtig konzentrieren konnte. Dieses Buch ist so viel von allem. Komplex, magisch, weitreichend und anspruchsvoll. Aber mir machte das nichts aus, so konnte ich Januarys Geschichte länger genießen. Nur ist das eben nichts für jeden.
Aber es lohnt sich so sehr, denn die Geschichte hat es wirklich in sich. Ich bin January verfallen. Ihre Entwicklung zu beobachten. Mit ihr zusammen zu erleben, wie sie zu der Frau wurde, die sie am Ende ist. Was sie alles erleben, erleiden und ertragen musste in einer Welt, in der sie allein durch ihre Hautfarbe und ihre Natur als Frau ständig ignoriert oder bevormundet wird. Dennoch ist sie eine absolut starke Persönlichkeit, die von nichts anderem träumt, als endlich frei zu sein. Und wieder durch eine Tür zu gehen. Auch wenn sie dadurch direkt ins Ziel ihrer Gegner rückt. Eine wahnsinnig vielfältige und beeindruckende Geschichte.
Besonders fand ich hier, dass January selbst uns ihre Geschichte erzählt und in abwechselnden Kapiteln aus dem Buch „Die zehntausend Türen“ vorliest. Die Offenbarungen und Wendungen, die sich daraus ergeben, sind wirklich ein Traum. Was es aber genau damit auf sich hat, das müsst ihr selbst herausfinden. Es lohnt sich.
Mein Fazit:
„Die Zehntausend Türen“ von Alix E. Harrow lässt mich wirklich glücklich, sprachlos und überwältigt zurück. Ein großartiges Werk, einzigartig niedergeschrieben. Eine atemberaubende Mischung aus Realität und Fiktion, die uns die Geschichte von January erzählt. Einem kleinen Mädchen, das sich in die Welt der Fantasie zurückzieht, bis sie als Jugendliche selbst durch Geheimtüren tritt und gejagt wird. Ein komplexes, anspruchsvolles und auch wunderschön magisches und emotionales Werk. Ein absolut außergewöhnliches Buch, das in fremde Welten entführt und gleichzeitig tief berührt und verzaubert. Die Kunst des Geschichten Erzählens wird hier voll ausgelebt und ich bin absolut begeistert. 5 Sterne von mir.