Mit seinen Bauten, insbesondere den Meisterwerken Schloss Schönbrunn und Karlskirche, begründete Fischer von Erlach die führende Stellung des deutschen Spätbarocks in Europa. Er wurde in Graz geboren und erhielt von seinem Bildhauer-Vater eine solide Grundausbildung; bereits in jungen Jahren verbrachte er eineinhalb Jahrzehnte in Rom. Dort lernte er bedeutende Künstler kennen, etwa Gian Lorenzo Bernini. Stets beschäftigte sich Fischer mit den baulichen Traditionen der großen und alten Kulturen. Diese Publikation zeigt 79 seiner herausragenden großformatigen Zeichnungen aus dem berühmten "Entwurff einer historischen Architektur", die sich in der National- und Universitätsbibliothek Zagreb erhalten haben. Sie gelten als die erste Architekturmonografie überhaupt und zeigen die Weltwunder der Architektur, welche Fischer beim Tempel Salomonis beginnen lässt; von der jüdischen, ägyptischen, syrischen, persischen und griechischen Baukunst schwenkt er aus zu herausragenden römischen, gotischen und maurischen Monumenten, ja sogar bis nach Japan, um mit einigen Gebäuden von seiner ,eigenen Erfindung' zu schließen. Diese Sammlung ist an Bedeutung kaum zu überschätzen. Begleitet werden die Zeichnungen von in einem Booklet gesammelten Texten darüber, wie Fischer zu den jeweiligen Formen gelangte, ohne die Bauten je gesehen zu haben. So ist jede Zeichnung wesentlich auch eine Interpretation des Meisters, die reichen Aufschluss über dessen räumliches und gesamtkünstlerisches Denken gibt. Da die Publikation eine Lose-Blatt-Ausgabe ist, verfügt man mit ihr über getreue Abbildungen der jeweiligen Originale.