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Inés ist frisch aus dem Gefängnis raus und bereit für ein neues Leben, fünfzehn Jahre, nachdem sie die Geliebte ihres Mannes umgebracht hat. Gemeinsam mit ihrer Knastkumpanin Manca gründet sie ein Unternehmen: FFF, Frauen, Fliegen, Finale - ökologische Schädlingsbekämpfung und Privatdetektei, von Frauen für Frauen.Doch Señora Bonar, eine ihrer Kundinnen, will mehr loswerden als nur Ungeziefer - könnte Inés nicht ihre Expertise einbringen, um auch die Geliebte ihres Mannes aus dem Weg zu räumen? Inés will sauber bleiben, aber als Manca eine teure Behandlung benötigt, gerät ihre ...
Inés ist frisch aus dem Gefängnis raus und bereit für ein neues Leben, fünfzehn Jahre, nachdem sie die Geliebte ihres Mannes umgebracht hat. Gemeinsam mit ihrer Knastkumpanin Manca gründet sie ein Unternehmen: FFF, Frauen, Fliegen, Finale - ökologische Schädlingsbekämpfung und Privatdetektei, von Frauen für Frauen.
Doch Señora Bonar, eine ihrer Kundinnen, will mehr loswerden als nur Ungeziefer - könnte Inés nicht ihre Expertise einbringen, um auch die Geliebte ihres Mannes aus dem Weg zu räumen? Inés will sauber bleiben, aber als Manca eine teure Behandlung benötigt, gerät ihre moralische Standhaftigkeit ins Wanken.
In einer bitterbösen Komödie erzählt Claudia Piñeiro von zwei Freundinnen auf der Suche nach Freiheit, in einer Gesellschaft, die Freiheit für Frauen nicht vorsieht.
Doch Señora Bonar, eine ihrer Kundinnen, will mehr loswerden als nur Ungeziefer - könnte Inés nicht ihre Expertise einbringen, um auch die Geliebte ihres Mannes aus dem Weg zu räumen? Inés will sauber bleiben, aber als Manca eine teure Behandlung benötigt, gerät ihre moralische Standhaftigkeit ins Wanken.
In einer bitterbösen Komödie erzählt Claudia Piñeiro von zwei Freundinnen auf der Suche nach Freiheit, in einer Gesellschaft, die Freiheit für Frauen nicht vorsieht.
Claudia Piñeiro (*1960 in Buenos Aires) ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Argentiniens. Nach dem Wirtschaftsstudium wandte sie sich dem Schreiben zu, arbeitete als Journalistin, schrieb Theaterstücke, Kinder- und Jugendbücher und führte Regie fürs Fernsehen. Für Die Donnerstagswitwen erhielt sie 2005 den Premio Clarín, 2010 wurde sie mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet. Für Kathedralen erhielt sie 2021 den Premio Hammett, mit Elena weiß Bescheid stand sie 2022 auf der Shortlist des International Booker Prize.
Produktdetails
- Verlag: Unionsverlag
- Originaltitel: El tiempo de las moscas
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 20. Februar 2025
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 133mm x 35mm
- Gewicht: 473g
- ISBN-13: 9783293006157
- ISBN-10: 3293006159
- Artikelnr.: 72020907
Herstellerkennzeichnung
Nördlinger Verlagsauslfg
Augsburger Str. 67a
86720 Nördlingen
Kundenservice@beck.de
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Zwiegespalten ist Rezensentin Sylvia Staude angesichts von Claudia Piñeiros Roman "Die Zeit der Fliegen": Einerseits "voranschreitend, ambitioniert und verblüffend", andererseits anstrengend moralisierend, so die Einschätzung der Kritikerin. Erzählt wird von Inés, die einst die Geliebte ihres Mannes erschossen hat, und sich nach dem Gefängnis als Kammerjägerin verdingt. "Hochoriginell" ist dieses Personal auf jeden Fall, findet Staude, außerdem erfährt die Leserin einiges über Gleichberechtigung in Argentinien und ziemlich interessante Fun-Facts über Fliegen. Als eine Fernseh-Moderatorin von Inés für sehr viel Geld Gift bestellen will, nicht für Fliegen, sondern für die Geliebte ihres Ehemanns, kommt Inés in Versuchung, erzählt Staude, ohne zu viel verraten zu wollen. Unterhaltsam ist das auf jeden Fall, nur den hier und da erhobenen Zeigefinger hätte sich die Autorin sparen können, findet die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Indem Claudia Piñeiro die Motive der beiden Frauen - Inés und Florencia - erzählend analysiert und abwägt, berührt sie intensiv Dilemmate der Frauenbewegung in kriminellem Kontext. Ein literarisches Meisterwerk.« Hans-Dieter Grünefeld Buchkultur
Mütter und Töchter
Die Zeit der Fliegen. Was für ein Titel. Zieht so ein Titel an. Mich eigentlich nicht. Warum ich das Buch dennoch gelesen habe. Dies hängt sicher mit meiner Liebe zur lateinamerikanischen Literatur zusammen. Ebenso aber auch mit dem Cover. Ich muss es …
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Mütter und Töchter
Die Zeit der Fliegen. Was für ein Titel. Zieht so ein Titel an. Mich eigentlich nicht. Warum ich das Buch dennoch gelesen habe. Dies hängt sicher mit meiner Liebe zur lateinamerikanischen Literatur zusammen. Ebenso aber auch mit dem Cover. Ich muss es zugeben. Denn dieses Cover ist einfach gelungen! Fleischfressende Pflanzen und Fliegen vor einem schreiend pinken Hintergrund. Ein Hingucker. Definitiv. Wenn man dazu dann die Inhaltsangabe liest, in der von einer Unternehmung die Rede ist, die die Schädlingbekämpfung und eine Detektei beinhaltet, fragt man sich schon wie Cover und Inhaltsangabe zusammenhängen. Wer sind die Fliegen und wer die fleischfressenden Pflanzen? Auch von diesem Gedankengang her finde ich das Cover absolut gelungen.
Inés Experey, ehemals Pereyra und die Manca sind die Gründerinnen dieser Firma FFF – Frauen, Fliegen, Finale – Ökologische Schädlingsbekämpfung und Detektei, von Frauen für Frauen. Beide Frauen haben sich im Knast kennengelernt. Inés saß für den Mord an der Freundin ihres Mannes ein und die Manca wegen Drogengeschäften. Hier wird dann bei der Lektüre klarer, dass dieses Buch hier, „Die Zeit der Fliegen“ einen Vorgänger hat, den ich noch nicht kenne. „Ganz die Deine“ wäre dieser Vorgänger, in der die Geschichte um das Fremdgehen ihres Mannes Ernesto erzählt wird und Inés Reaktion darauf. Obwohl ich natürlich nicht ganz so darüber erfreut war und ich „Ganz die Deine“ definitiv auch noch lesen möchte, kann ich sagen, dass mir die Lektüre von „Ganz die Deine“ zum besseren Verständnis von „Die Zeit der Fliegen“ nicht gefehlt hat.
Inés hat das Vergangene natürlich nicht vergessen. Fünfzehn Jahre Knast haben sie aus ihrem Leben gerissen, Leerstellen hinterlassen, Leerstellen und Konflikte, die es auch schon vorher gab, aber nicht weiterbearbeitet werden konnten und damit immer noch im Raum stehen. Da ist das angeknackste Verhältnis von Inés zu ihrer Tochter Laura, ursächlich für diese Situation ist vielleicht auch das beschädigte Verhältnis zur eigenen Mutter, was Inés natürlich auch belastet. Auch ihre Tat scheint an Inés nicht spurlos vorbeigegangen zu sein, denn sie schaut auch differenzierend auf das Vergangene.
Ihre Freundin Manca sieht, dass etwas in Inés Leben nicht stimmt, möchte ihrer Freundin helfen, aber die Mauern, die Inés zum Selbstschutz errichtet hat sind hoch.
Erschwerend kommt hinzu, dass eine Kundin von Inés, Señora Bonar, Inés ein unmoralisches Angebot macht. Anscheinend ist auch sie betrogen worden, was ja Verbindungen erzeugt und möchte tätig werden, auch in dem Wissen um Inés Vergangenheit, bietet Inés eine Menge Geld für ihre Dienste an, für das Beschaffen von Gift. Das Wissen um eine schwere Erkrankung der Manca macht Inés hier die Entscheidung schwer, denn sie möchte sauber bleiben. Andererseits wieder. …
Dies zur Gemengelage im Buch. Doch das Buch ist in seiner Gestaltung noch etwas ausgeklügelter. Denn einerseits gibt es diese Handlung. Andererseits gibt es dazu diesen Chor, der Bezüge zur griechischen Tragödie hat, in dem aber weitere Sichten, feministische Sichten in das Buch eingestreut werden. Nachhallende Sichten, gesellschaftskritische Sichten an der argentinischen Wirklichkeit. Vielleicht ist hier auch ein gewisser Humor, ein zynischer Humor zu verspüren, den ich ja auch sehr liebe, aber eine Komödie habe ich in dem Buch nicht wahrgenommen. Diese Verbindung zur griechischen Tragödie fand ich recht gut gelungen, sie bereichert das Buch, lässt ja auch Erweiterungen gut zu.
Gelesen habe ich „Die Zeit der Fliegen“ sehr gern, allerdings ist auch noch Luft nach oben. Denn so richtig angezündet hat mich das Buch nicht, obwohl ja gerade die feministische Thematik und auch die lateinamerikanische Literatur mich schon zu Höhenflügen bringen. Dennoch ist „Die Zeit der Fliegen“ ein gutes Buch für mich, Charaktere und Handlung sind für meinen Geschmack gut ausgearbeitet und fesselnd war das Geschriebene allemal. Wenn man die Reaktionen in der Leserschaft ansieht, scheint dieses Buch durchaus auch etwas mit den Lesenden zu machen, denn die Reaktionen fallen doch recht unterschiedlich aus. Das Buch scheint etwas zu polarisieren.
Für mich war „Die Zeit der Fliegen“ ein 4 Sterne Buch und ich habe es sehr gern gelesen, auch wenn ich nicht gebrannt habe.
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Weibliche Selbstjustiz.
Claudia Piñeiro ist eine bekannte, anerkannte argentinische Schriftstellerin, deren Hauptthemen die weiblichen Sichtweisen auf die Welt sind, immer unterfüttert mit der realpolitischen Lage des Landes.
Der Roman spielt in Südamerika mit Inès und …
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Weibliche Selbstjustiz.
Claudia Piñeiro ist eine bekannte, anerkannte argentinische Schriftstellerin, deren Hauptthemen die weiblichen Sichtweisen auf die Welt sind, immer unterfüttert mit der realpolitischen Lage des Landes.
Der Roman spielt in Südamerika mit Inès und Manca als Hauptdarstellerinnen. Sie haben sich im Gefängnis kennengelernt. Inès saß dort 15 Jahre fest als Mörderin der Geliebten ihres ungeliebten Mannes, Manca als „Drogistin“. Eine enge innige Freundschaft fügte sie zusammen, eine Freundschaft, die auch in der Freiheit ihre Fortsetzung findet, in der Gründung einer gemeinsamen Firma - FFF – Frauen. Fliegen. Finale – Ökologische Schädlingsbekämpfung und Detektei. Inès ist die Kammerjägerin, da sie in der Haft viel über Insekten gelesen und besonders zu Fliegen eine wertschätzende „platonische“ Beziehung aufgebaut hat, Die Manca ist in die Rolle der „einhändigen“ Detektivin geschlüpft: ihre Hand ist jedoch nur unbrauchbar durch einen unvollständig entfernten Glassplitter.
In direkter Erzählung beschreibt Inès ihr Leben, ihre Gedanken, Ängste, Gefühle; im Erzählton erfahren wir mehr über Manca und die Auftragslage der kleinen Firma mit ihren Verwicklungen; jeweils unterbrochen von einem „ Chor“ mit Medea als Leitfigur und feministischen Exkursen, sich in theoretischen Labyrinthen verlaufend.
Immer wieder geht es um Mütter und Töchter, um Mutterliebe bzw. deren Abwesenheit, um Gebärmütter. Männer sind Randerscheinungen in diesem Roman.
All das verwoben zu einem Krimi der ganz besonderen Art. Eine interessante Geschichte, deren Finale überrascht. In dem die Mörderin aus eliminatorischer Eifersucht auf eine Mörderin in spe, die aus eiskalt kalkulierter Rache handelt, trifft.
Für mich ist der Roman zu ausufernd, mit viel zu viel feministischer Theorie und entomologischem Wissen angereichert, zudem in einem irgendwie schnodderigen Sprachstil geschrieben.
Schade. Mit mehr würziger Kürze hätte das Buch mehr Charakter. Erzähl- und Sprachstil finden bei mir keinen Widerhall.
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