In diesen Erzählungen hat sich die Welt scheinbar zur Ruhe gelegt. Die lautstarken Ereignisse liegen zurück, spürbar nur noch als leises Beben in den Figuren, die nach und nach den Frieden, die Gesundheit, die Liebe verloren haben. Was war geschehen? Nichts Benennbares am Anfang, kaum Sichtbares. Nur ein feiner Riß, der sich stillschweigend an der Oberfläche abzeichnete. Doch dann treibt er weiter, läßt Entfernungen entstehen, auseinanderfallen. Trauer schwingt mit, wenn von abgelebtem Glück erzählt wird, von Männern, Frauen, Paaren, die ohne Hoffnung und Ergeiz durch die Welt streifen, ziellos, absichtslos, unbeheimatet. Und doch leuchtet aus dieser Trauer noch einmal die Unversehrtheit des Beginns. Und der Schmerz über das Verlorene schließt einen lichten Fluchtpunkt nicht aus, wenn es heißt: "Du und ich, das ist bloß ein Wunsch, der entsteht, wenn wir einander nahe genug sind, um unersättlich zu träumen."