Masetta, eine alternde Sängerin, hat einen zu jungen Liebhaber. Seit 15 Jahren kennen und lieben sie einander und darüber hinaus führen sie eine künstlerische Ehe: Sie treten gemeinsam auf. Sie geben Liederabende, wobei Masetta ihren wunderbaren Mezzosopran erklingen lässt, und Marcello sie am Klavier begleitet. Marcello ist gebürtiger Venezianer und Masetta ist Wienerin, die abwechselnd in Wien und Venedig lebt. Sie bereiten einen Liederabend in Venedig vor, im Laufe dessen es Masetta klar wird, dass die Zeit gekommen ist, dass sie von der Bühne des Singens abtritt und nicht nur das, sondern auch von der Bühne der Leidenschaft zu Marcello. Sie möchte sich noch einmal in ihrem Leben neu ergreifen und neu begreifen. Für Marcello, der ihrer Stimme verfallen ist und nicht nur ihrer Stimme, bricht eine Welt zusammen. Wie soll ihre Beziehung weitergehen? Masetta muss begreifen, dass es für alles im Leben ein erstes und letztes Mal gibt. Durch Marcellos Vater angeregt, der die Verrücktheit zur Lebensweisheit erklärt hat und damit versucht der Zeit zu gebieten, lernt sie die Literatur, insbesondere die Poesie kennen, die ihr einen neuen Zukunftsimpuls schenkt. Sie möchte schreiben und mit dem Wort neue Welten erschaffen. Wenigstens am Papier! Und von dort will sie den Weg in die Köpfe freimachen. Angeregt durch die Freiräume, die die Stadt Venedig ermöglicht und durch Menschen, die sich in der Kunst der sinnvollen Verrücktheit üben, lernt sie einen Meister in diesem Metier kennen: den Zauberkünstler. Er regt sie an, dass sie sich noch mutiger den „Ver-zwergungen“ des Lebens entzieht, um den Eigensinn des Lebens zu brechen, um der Zeitgebieterin etwas entgegenzusetzen. Die Erprobung der neuen Lebenssicht liegt erst vor ihr, und sie folgt verheißungsvoll dieser Spur!