Produktdetails
- Verlag: Reclam, Leipzig
- Originaltitel: Kletka
- Seitenzahl: 251
- Abmessung: 210mm
- Gewicht: 358g
- ISBN-13: 9783379007702
- ISBN-10: 3379007706
- Artikelnr.: 23948363
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ulrich M. Schmid ist tief beeindruckt von diesem "raffinierten Sowjetkrimi", für den der damals 69jährige Autor 1997 den angehenen Booker-Preis erhielt. Der Roman basiert auf einem "Was wäre wenn?"-Gedankenspiel, so Schmid: Angenommen, nicht die Amerikaner hätte 1953 die Grundlagen der modernen Genetik entdeckt, sondern die Russen. Tatsächlich war in Rußland die Genforschung lange verpönt, weil Vererbungstheorien der sozialistischen Staatsdoktrin - Erziehung des "neuen Menschen" - widersprachen, beschreibt Schmid den realistischen Hintergrund der Erzählung. Noch interessanter findet er Asolskis Umsetzung "genetischer Theoreme in erzählerische Strukturen". Immer wieder tauche der Begriff "Zelle" auf - als sehr reale Gefängniszelle, aber auch als "geheimnisvolle biologische Konstitution von Identität". Vehement verteidigt er den Autor gegen einen russischen Kritiker, der Asolski "Rückfall in sozrealistische Klischees" vorgeworfen hat: Das seien keine Klischees sondern "geradezu postmoderne Aktualität".
© Perlentaucher Medien GmbH
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