In diesem Buch steht der hegemoniale Diskurs um die Frage nach der Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland im Fokus. Mit der Zuerkennung der Zugehörigkeit des Islams löste der damalige Bundespräsident Christian Wulff 2010 einen breiten medialen Diskurs und in den folgenden Jahren wiederkehrende Debatten aus. Junus el-Naggar hat aus sprach- und sozialwissenschaftlichen Perspektiven Funktionen und Mechanismen des Diskurses ebenso untersucht wie seine Präsuppositionen, unterschiedliche Zugehörigkeitsgrenzziehungen, das diskursive Zusammenspiel zwischen dem Deutschen und dem Islam, Positionierungen von am Diskurs teilnehmenden Muslim:innen, kontextuelle Regelmäßigkeiten und historische Traditionslinien. Welche Logiken also liegen diesem Diskurs zugrunde? Wie wird die Grenze der Zugehörigkeit gezogen und wie hängen unterschiedliche Grenzziehungen mit dem Feld des Sagbaren zusammen? Wie werden der Islam und das Deutsche hervorgebracht und wie ist das Zusammenspiel dieser beiden Konstruktebeschaffen? Inwiefern findet sich im Diskurs Widerstand gegen seine dominanten Strukturen? Welche Regelmäßigkeiten und Ambivalenzen bringt der Diskurs hervor? Anhand dieser Fragen wurde die Beschaffenheit des hegemonial-medialen Zugehörigkeitsdiskurses systematisch analysiert.