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Schockierende Fakten über parasitäre Finanz- und Wirtschaftsstrukturen Die globale Ökonomie, die scheinbar den "Gesetzen des Marktes" folgt, entwickelt sich in Wahrheit immer mehr zu einem Dorado für Gesetzlose, für "Outlaws" und "Schurken", wie Loretta Napoleoni es schonungslos formuliert. Die Grenzen zwischen Verbrechen und ganz legalen Formen der Ausplünderung und des Machtmissbrauchs verschwimmen zunehmend. Während Mafia, Waffen- und Drogenhändler, Zuhälterringe und Sklavenhalter professionell und unter ehrbarem Deckmantel arbeiten, entfaltet auch die gewählte Staatsmacht in vielen Ländern…mehr

Produktbeschreibung
Schockierende Fakten über parasitäre Finanz- und Wirtschaftsstrukturen Die globale Ökonomie, die scheinbar den "Gesetzen des Marktes" folgt, entwickelt sich in Wahrheit immer mehr zu einem Dorado für Gesetzlose, für "Outlaws" und "Schurken", wie Loretta Napoleoni es schonungslos formuliert. Die Grenzen zwischen Verbrechen und ganz legalen Formen der Ausplünderung und des Machtmissbrauchs verschwimmen zunehmend. Während Mafia, Waffen- und Drogenhändler, Zuhälterringe und Sklavenhalter professionell und unter ehrbarem Deckmantel arbeiten, entfaltet auch die gewählte Staatsmacht in vielen Ländern der Erde kriminelle Aktivitäten. Staatliche Amtsträger machen sich zu Steigbügelhaltern der organisierten Kriminalität, die sich als generöser Mäzen so mancher Polit-Karriere revanchiert. Die "Schurken-Ökonomie" zerstört ein Jahrhundert sozialer Fortschritte und beraubt die westlichen Gesellschaften ihrer ethischen Grundlagen. Spannend wie ein Mafia-Thriller und präzise recherchiert, entführt uns das Buch der Top-Journalistin und Expertin für Geldwäsche in eine gefährliche Grauzone zwischen Licht und Schatten.
Autorenporträt
Loretta Napoleoni arbeitet als politische Journalistin für international führende Zeitungen wie "Corriere della Sera" und "Le Monde". Sie gilt als eine der weltweit führenden Expertinnen für die Finanzierung des globalen Terrors und landete mit "Terror Inc. In ihrer Funktion als wirtschaftliche Beraterin bereist sie regelmäßig die Krisenregionen des Mittleren Ostens und Staaten wie Pakistan, Iran und Irak.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.10.2008

Mafia, Hedgefonds und andere Parasiten
Loretta Napoleoni hat ein Buch geschrieben, dessen englischer Titel Rogue Economics, also Schurkenwirtschaft heißt. Das trifft den Inhalt genauer als der reißerische deutsche Titel Die Zuhälter der Globalisierung. Der Band handelt von der „Umgestaltung der modernen Welt durch dunkle Wirtschaftskräfte” und versteht sich ausdrücklich nicht als Antiglobalisierungs-Handbuch oder als Manifest einer Konsumentenrevolution. Obgleich es die Verbraucher stärken soll durch mehr „Wissen über die Welt, in der wir leben”. In dieser Welt geht es nach Ansicht der Autorin brutal zu. Schuld daran seien eben jene „parasitären Systeme”, von denen im Untertitel nur einige aufgezählt werden.
Napoleoni, italienische Ökonomin und Journalistin, ist mit einem wichtigen Buch über die Finanzierung des internationalen Terrorismus bekannt geworden und wird deshalb vom Verlag marktschreierisch als „weltweit profilierteste Expertin für die Analyse internationaler Finanzmanipulationen” gepriesen.
Auch ihre neue Publikation beschäftigt sich mit globalen Waren- und Finanztransaktionen. Doch dieses Mal konzentriert sie sich nicht auf Terrorismus und seine Geldquellen, sondern untersucht verschiedene Erscheinungsformen globaler Wirtschaftskriminalität. Ihr Kaleidoskop des Schreckens reicht von Zwangsprostitution über die Verschuldung der amerikanischen Mittelschicht, die weltweiten Aktivitäten der ’Ndrangheta, dem in Kalabrien beheimateten Mafia-Netzwerk, Markenpiraterie und Piratenfischer bis zur Internetpornographie.
Außerdem befasst sich Napoleoni mit Hedgefonds und Private-Equity-Unternehmen sowie mit dem „totalitären Marktstaat” chinesischer Prägung – aber es bleibt unklar, ob sie diese Phänomene ebenfalls zur Schurkenökonomie zählt oder noch als Grenzfälle des normalen globalen Kapitalismus einstuft. Nicht immer wird der Zusammenhang zwischen dem anschaulich geschilderten Vordringen „parasitärer Systeme” und gewissenloser Geschäftemacher und der Globalisierung überzeugend nachgewiesen.
Ist mit der Globalisierung, die laut Napoleoni – entgegen gängiger Auffassung – erst mit dem Fall der Mauer begann, auch das Ende der Politik eingeläutet worden? Da Letztere „nach wie vor im nationalen Rahmen” feststecke, während die Wirtschaft längst global operiere und sich „aus den Zwängen der nationalstaatlichen Politik gelöst” habe, wagt die Autorin keine eindeutige Prognose.
Auf jeden Fall bedürfe es, um Nationalstaat und Politik zu retten, eines neuen Gesellschaftsvertrags zwischen Bürgern und Regierungen. Zu dessen Inhalt äußert sie sich nur vage: Immerhin erwartet Napoleoni eine „klare Trennung zwischen Staat und Individuum”. Also „freie Hand” für das Individuum im wirtschaftlichen Bereich und ein Monopol des Staates bei der Politik. Diese Konstellation ähnelt aber den Verhältnissen in China, die Napoleoni zu Recht heftig kritisiert. Es will deshalb nicht recht einleuchten, inwiefern ein so konzipierter neuer Gesellschaftsvertrag tatsächlich Besserung bringen könnte.
In ihrem Bemühen, viele „schockierende Fakten” zu enthüllen, springt die Autorin auf wenigen Seiten von einem Missstand zum nächsten: von moderner Sklavenarbeit auf Kakaoplantagen über den Preiskrieg bei Bananen und die Werbetricks der Tabakindustrie bis zur Fettleibigkeit in Amerika. Vieles wird nur angerissen, das meiste kommt zu kurz. Auch verliert sich Napoleoni in langen Exkursen, etwa zur Kulturrevolution in China in den sechziger Jahren, die mit dem Thema des Buches wenig zu tun haben. Darunter leidet die präzise Analyse. So gilt die alte Weisheit, dass weniger mehr gewesen wäre. Werner Bührer
Loretta Napoleoni: Die Zuhälter der Globalisierung. Über Oligarchen, Hedge Fonds, ’Ndrangheta, Drogenkartelle und andere parasitäre Systeme. Riemann Verlag, München 2008, 382 S., 19,00 Euro.
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