Inhaltsangabe:Einleitung: An der Schwelle zum dritten Jahrtausend befinden wir uns auf dem Sprung in ein neues postindustrielles Entwicklungsstadium, das verspricht auf dem Weg zur Informationsgesellschaft neue Formen menschlicher Gemeinschaft hervorzurufen. Die Stadt war von jeher der Ort, in dem sich technische, politische und soziale Veränderungen ankündigten und in dem die Wahrheit über unsere Gesellschaft bildlich wurde. Heute, in einer immer urbaner werdenden Welt, in der Städte sich als gigantische Metropolen weit ins Land ausbreiten und die Zahl der in Städten lebenden Menschen stetig anwächst, verdichten sich gesellschaftliche Phänomene, kulturelle Errungenschaften ebenso wie Krisen und Krisensymptome, um so mehr in der Stadt. Die Frage nach der Zukunft von Menschheit und Gesellschaft wird sich vor allem in den Städten entscheiden. Die mit dem Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft verbundenen fundamentalen Transformationsprozesse haben die Grundlagen der Stadt in Frage gestellt. Ist unsere Zukunft und damit die Zukunft der Stadt, laut Lewis Mumford neben der Sprache eine der ?kostbarsten kollektiven Erfindungen? (Mumford 1961: S. 15) zur Ausbreitung von Kultur, noch zu retten, oder befinden wir uns bereits auf dem Weg in eine ortlose Gesellschaft? Mit Sicherheit werden Organisation und Revitalisierung der zukünftigen Städte eine der größten Herausforderungen des nächsten Jahrtausends werden. Die Revolution der neuen Informations- , Kommunikations-, Produktions- und Verkehrstechniken wirkt sich in den europäischen Metropolen anders aus als in den Megastädten der Entwicklungsländer. Während die Entwicklungsländer durch die voranschreitende Industrialisierung einen vorher nie dagewesenen Verdichtungsdruck erleben, treiben Globalisierung und Virtualisierung von Wirtschaftsabläufen und Dienstleistungen die Auflösung der europäischen Städte voran. Gegenüber den Problemen in den von Armut und Bevölkerungsexplosion gekennzeichneten Ballungsräumen der Dritten Welt, erscheint die Situation der hochindustrialisierten Länder Europas, die immer noch verlockende Chancen und Freiheiten zu bieten haben, beneidenswert. Europa, wo die Entwicklung der Großstadt ihren Ursprung hat, hat selbst die mit der Industrialisierung einhergehende Verstädterung schon hinter sich gelassen. Geht man davon aus, dass Entwicklungsländer dem Vorbild der Industrieländer folgen wer-den, dann lassen sich die momentan dort zu beobachtenden Fehlentwicklungen [¿]
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