Als Nichtjäger und Hundebesitzer wollte ich mehr wissen über Jäger und ihre Beweggründe, Beute zu machen. Der Autor Paul Müller, Biologe, em. Professor für Bio-Geographie und passionierter Jäger schien mir ein ausgewiesener Fachmann zu sein.
Der Autor spricht von der "Jagdpassion und der tiefen
Liebe zur Natur". Er teilt seinen Lesern mit, was die Jagd für ihn bedeutet:
"Jagd ist auch…mehrAls Nichtjäger und Hundebesitzer wollte ich mehr wissen über Jäger und ihre Beweggründe, Beute zu machen. Der Autor Paul Müller, Biologe, em. Professor für Bio-Geographie und passionierter Jäger schien mir ein ausgewiesener Fachmann zu sein.
Der Autor spricht von der "Jagdpassion und der tiefen Liebe zur Natur". Er teilt seinen Lesern mit, was die Jagd für ihn bedeutet:
"Jagd ist auch wildes, blutvolles Vorwärtsstürmen, Tasten unserer abgestumpften Sinne an sinnenscharfem Wild, ist ständiger Kampf zwischen Leidenschaft und Vernunft, altes Primatenerbe, ist Suche, manchmal auch Sucht nach Abenteuern in den letzten Wildnissen dieser Erde."
Große Worte. Müller ist immerhin ehrlich. Er schreibt, dass er die Tiere liebt und gesteht freimütig seine Lust zu töten ein: "Der Tötungsakt löst einen Kick beim Jäger aus, der ihn erzittern lässt." Trotzdem sagt er, dass er ein Tierschützer sei. Ein merkwürdiger Widerspruch. Müller sorgt sich um die Zukunft der Jagd, weil der Tierschutz, der Verfassungsrang hat, inzwischen ein größeres Gewicht hat als die Jagd. Er schreibt:
"Man darf schwache Signale eines Zeitenwandels nicht ignorieren, man darf aber nicht den Schwätzern, Chaoten und Nur-Gutmenschen kampflos das Feld räumen, weil in einer Demokratie bekanntlich jede Stimme zählt, auch die von Feinden oder von schlichtem Gesocks...." Die Mehrheit des Volkes, so Müller, lasse sich von den "Bio- und Ökoschlagworten" einlullen.
Müller kennt seine Feinde: Die Demokratie und die Jagdgegner. Der Mensch (= Jäger) ist die Krone der Schöpfung. Seit Darwin wissen wir, dass dies Unfug ist. Die größte Gefahr für das Fortbestehen der Jagd sei die Vernunft, meint der spanische Philosoph Orthga y Gasset. Ob Paul Müller das auch so sieht?