Nachdem die Frage der Integration lange Zeit in den Hintergrund gerückt war, stellt sie sich in Afrika seit mehr als drei Jahrzehnten mit größerer Dringlichkeit. Der Grund dafür ist, dass der Zusammenschluss von Staaten zu einem echten Motor der wirtschaftlichen Entwicklung geworden ist. Derzeit gibt es in Afrika zwei Integrationsgemeinschaften: die OHADA und die ZLECAf. Die Organisation für die Harmonisierung des Wirtschaftsrechts in Afrika (OHADA), die 1993 in Port Louis gegründet wurde, setzt sich heute für eine Vereinheitlichung des Wirtschaftsrechts in Afrika ein. Dies geschieht durch die Annahme verschiedener einheitlicher Rechtsakte auf Gemeinschaftsebene in den wichtigsten Bereichen des Wirtschaftsrechts, insbesondere im Handels- und Investitionsrecht. Im Hinblick auf eine umfassendere Integration haben die Staaten der Afrikanischen Union der Integrationsfrage durch die Schaffung der Afrikanischen Kontinentalen Freihandelszone (African Continental Free Trade Area, AfCFTA)im Jahr 2018 einen deutlichen Schub verliehen. Die beiden Gemeinschaften arbeiten an enormen Kodifizierungsprojekten, um die Integration und Vereinheitlichung des Wirtschaftsrechts voranzutreiben. Aber reicht das aus, um zu folgern, dass die OHADA durch die Einführung der ZLECAf bedroht ist?