Der Band umfasst Beiträge zu einem Symposium über die "Zukunft von Grammatik - Die Grammatik der Zukunft", das vom 12. bis 13. Februar 2016 zu Ehren des 80. Geburtstags von Werner Abraham an der LMU München abgehalten wurde. Thematisiert wird der Stellenwert von Grammatikschreibung, Grammatiktheorie und Universalgrammatik in einer Zeit, die sich zunehmend von der Beschreibung und Erklärung grammatischer Strukturen sowie von übereinzelsprachlichen Generalisierungen abwendet, was einer Entwissenschaftlichung von Linguistik gleichkommt. Der Band zeigt, dass die Grammatik der Zukunft weiterhin auf Generalisierungen auf hohem analytischen Niveau angewiesen ist; exemplarisch wird das in Beiträgen zu Modalität, Passiv, Auxiliarselektion, zur Grammatik der Sprechakte und nicht zuletzt am Beispiel der Kodierung von Zukunft in der Grammatik sowie weiteren grammatischen Kategorien, Phänomenen und Subdisziplinen (Insubordination, Diminutivbildungen, quantitativer und qualitativer Dialektologie) auf gezeigt. Es wird deutlich, dass Sprachtheorien optische Instrumente darstellen, mit denen sprachliche Daten mit höherer Auflösung wahrgenommen werden können als mit theoriefernen und vermeintlich datennahen Ansätzen in Teilströmungen der aktuellen Linguistik. Werner Abraham hat die Grammatiktheorie und Grammatikschreibung des Deutschen aus universalgrammatischer Perspektive maßgeblich geprägt und in diesem Sinn für die Zukunft von Grammatik und für die Grammatik der Zukunft gearbeitet, weshalb ihm dieser Band zugedacht ist.